Dieses gewisse Plus war sehr er ihr entgegengebracht hatte, war wirklich sehr aufmerksam. Sie war ihm auch überaus dankbar dafür. Doch glaubte er wirklich daran , dass Alessandro Faye vergessen würde ? Nach allem was sie gegen Sie ausrichten wollte. Vermutlich würde Alessandros erster Gedanken ihr gelten. Was natürlich nicht verwunderlich war , denn Faye war überzeugt davon , dass Alexis ihm ihr kleines Gespräch direkt danach offenbart hatte. Doch wenn sie es schaffte_ihn_von der Wahrheit zu überzeugen , warum dann nicht auch Alessandro. Doch zu diesem Zeitpunkt hier und jetzt wollte Faye sich nicht noch zusätzlich mit verwirrenden Gedanken quälen. Doch die Zeit die er ihr gerade verschaffen hatte , würde sie nutzen um spätestens Morgen früh ihrer Schwester den Kopf zuwaschen. Heute war sie selbst dazu nicht mehr in der Lage. Ihre Gedanken waren demoliert , nicht dazu bereit , sich in wenigen Minuten einen einigermaßen ordentlichen Gehweg zusuchen. Sie war wütend und und frustriert zugleich. Unschöne Worte würden über ihre Lippen huschen, die sie spätestens kurz danach bereuen würde. Und das wollte sie einfach nicht. Die Situation an sich war schon kompliziert genug. Faye wollte es nicht noch schlimmer machen indem sie ihre Schwester vor die Wahl stellte , oder sie sogar zu etwas zwang was sie nicht wollte. Am besten war sie würde sich einfach unter der Bettdecke verkriechen und hoffen das dieser Alptraum ein schnelles Ende fand.
" Gut.." , brachte sie es nur kleinlaut über ihre Lippen. Sämtliche Lebensgeister bahnten sich den Weg aus ihrem Körper. Sie hatte einfach keine Lust mehr nachzudenken , vorzusortieren wie ihr nächster Schritt aussehen würde, welche Entscheidung die bessere wäre. Sie wollte einfach alleine sein. Ein zaghaftes Lächeln war alles was sie zum Vorschein bringen konnte. " Alles klar.." Als er sich auf den Weg zur Türe machte folgte Faye ihm zwei Schritte , wobei sie die Arme vor der Brust verschränkte und ihre Fingerspitzen in den Stoff ihres Pullovers presste. " Das gleiche gilt für dich. Bye. " Als er die Türe geschlossen blieb Faye einen Moment wie versteinert stehen. Nicht in der Lage sich zu bewegen. Sie atmete tief ein und ebenso wieder aus. Ihre Arme lockerte sie und fuhr sich zugleich mit jenen durch ihr Haar. Willkommen Alptraum. Das war alles was ihr dazu einfiel. Nachdem ihr Körper wieder in der Lage war sich zu regen , machte sie sich auf den Weg ins Schlafzimmer. Vielleicht war dies die einzige Nacht in der sie noch ein wenig Schlaf finden würde , auch wenn sie dies stark bezweifelte.

>> Schlafzimmer.

Nachdem ich dann aus der Pizzaria gekommen war, wollte ich eigentlich direkt mit der Arbeit anfangen und da Kat eh schlief, ging ich direkt nach Hause um wie immer erst meine Forschungen am Laptop zu machen. Im Internet fand man das meiste ziemlich schnell raus und ich hatte die nötigen Programme wo es eigentlich kein Problem war etwas über einen Menschen raus zu bekommen. Nachdem der Laptop dann hoch gefahren war, ging ich zuerst in meine Emails, lies die Seite aber noch laden und ging direkt zu meinem Programm wo die Akten der Polizei drinnen waren. Ich gab den Namen Slevin, Bronxville ein, denn mehr kannte ich von dem Hund ja noch nicht. Aber da er Bulle war, fand ich ziemlich schnell seinen Namen. Er war der Einzige mit den Namen Slevin also würde er es auch sein. "Slevin Kelevra..:" sagte ich nur und rümpfte die Nase als ich seine Fresse auf den Bildschirm sah. Dann suchte ich im anderen Programm nach seinem Namen, doch musste ich die Stirn runzeln denn dieser Mensch exstistierte erst seit ein paar Jahren. Was davor war, nichts, als hätte es ihm nie gegeben. Tja, war gut das manche Deppen Facebook besaßen denn dadurch wurde ich bei der Googlesuche auf ein Facebookprofil einer Wayren Chamberlain verlinkt. "Chamberlain.." +So heißt doch auch Faye+, dachte ich mir nur und schaute mir ihr Profil an. Natürlich musste ich mich erst reinhaken da Madame ihr Profil auf Privat gesetzt hatte. "Na das ist doch schon viel Interessanter..." sagte ich grinsend als ich sah das ihr Beziehungsstatus auf einer Beziehung mit Slevin Kelevra gesetzt war. Dann runzelte ich aber die Stirn denn ihrem Status nach zu Urteilen, lebte sie bei Faye. Dann bekam ich mehrere du hast ne neue Nachricht geräusche und ging rüber zu meinem Email Fach. "Diese verdammten Werbemails..." ich scrollte runter bis ich sah, dass Alessandro mir geschrieben hatte. +Scheiße ich sollte meine Emails öfter checken+, dachte ich mir nur und öffnete die Mail von Aless.

Ciao Cem,

Wir haben Neuigkeiten. Da du Türsteher im Ugly bist denke ich solltest du es auch wissen. Faye Chamberlain steckt unter einer Decke mit einem Bullen. Slevin Kelevra ist sein Name. Weiß aber nicht wie der Bursche ausschaut. Also die Augen und Ohren offen halten.

Alessandro

Ich dachte ich sehe nicht richtig, ich musste mir die Mail 3 mal durchlesen bis es klick machte. "Diese...", brachte ich nur heraus. Jetzt ergab auch alles einen Sinn. Das Gespräch mit Alexis ging mir wieder durch den Kopf. Wie er meinte, er wüsste nicht warum dieser Slevin das gemacht hatte. "Ich weiß es nun ganz genau....Faye hat ihm Informationen gegeben die ihm nicht gefallen" Sofort stand ich auf und nahm meine Wagenschlüssel. Ich machte nicht mal den Laptop aus, was sehr riskant war, aber ich musste sofort zu Faye fahren. Erstens, weil sie Alexis nur verascht hatte und das macht man nicht mit meinen Türsteherbuddy^^, zweitens NIEMAND HINTERGEHT DIE FAMILIE, und drittens sollte ich eh nach etwas suchen was diesem Slevin heilig ist. "Alle stecken sie unter einer Decke diese..." wieder sprach ich nich weiter sondern fuhr direkt zu Faye nach Hause.

>>Fayes Wohnung Eingang

Dort angekommen, parkte ich mein Wagen mit quitschenden Reifen, es war mir egal ob dieser Slevin da war, ich hatte meine Knarre im Hosenbund die reichte mir. Schlagring war auch in der Jackentasche genauso wie mein Butterfly. Dann ging ich schnell an die Tür und nahm mein Butterfly raus, musste nur ein paar Bewegungen am Schloss machen und schon war ich drinnen. Im Flur war alles ruhig und da ich damals auch öfters mit Faye und Alexis hier einen Saufabend gemacht hatte, wusste ich wo Fayes Zimmer war

>>Fayes ZImmer

Was war hier heute los? Tag der offenen Tür? Sie hatte gerade aus ihrem Zimmer schleichen wollen, hatte extra abgewartet bis sie sich sicher war das ihre Schwester im Bett liegen musste, doch nun erschien dieser ihr Unbekannte. Hatte der einen Schlüssel? Wie war der herein gekommen? verdammt. Jetzt war sie hin und her gerissen. Sollte sie gehen und ihre Schwester hier allein lassen? Warte! - ging das eine Zimmertür? Der wusste welches Fayes Zimmer ist? Vielleicht deutete sie die Situation falsch. Vielleicht kannte Faye ihn. Dieser Alexis hatte sie in Sicherheit gewiegt. Konnte man dem trauen? Wenn der sagte Faye wäre sicher, dann war sie es doch auch oder? Leise schnaubend zieht sie langsam ihre Zimmertür auf, lauscht in den Raum und kann nichts hören. Sie war so aufgeregt, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, was tat sie nun? Slevin! Sie musste mit ihm sprechen, er wüsste was zu tun ist. Deswegen schnappte sie sich kurzer Hand ihre Tasche, biss sich auf ihre Unterlippe und verließ die Wohnung auf leise Sohlen um direkt in ihr Auto zu steigen und zum verabredeten Treffpunkt zu fahren.

>> Diner.

Unten angekommen drückte sie sie noch mal feste zum Abschied und schloss dann die Türe. Welche sie direkt begutachtete. Cem hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Nichts war zusehen , aber auch rein gar nichts. Faye drehte den Schlüssel zweimal um , in der Hoffnung sie würde keinen weiteren Besuch bekommen. Es reichte ihr. Ihre Nerven waren verschollen , weit weg vom hier und jetzt. Langsam und etwas schwächlich machte sie sich aufs ins Wohnzimmer.

>> Wohnzimmer

Während er mit vollkommen überhöhter Geschwindigkeit auf dem Weg zu ihr war, versuchte er zu verdrängen, was ihre Worte gemeint haben könnten. Er wollte einfach nicht daran glauben, dass passiert war, was er sich gerade ausmalte. Und sollte dem doch so gewesen sein, dann sollte Cem beten, dass Alexis ihn nicht finden würde! Er würde ihn nicht umbringen und ihn auch sicher nicht so foltern wie Slevin, aber er würde definitiv eins in die Fresse kriegen!
Schließlich kam er vor ihrem Haus an, parkte seinen Wagen und war im nächsten Moment auch schon im Hausflur. Er hatte sie nicht vorgewarnt, dass er vorbeikommen würde, denn wahrscheinlich hätte sie eh nur nein gesagt und er würde sich von ihr auch nicht wieder wegschicken lassen. Zur Not würde er sich dann eben selbst hereinlassen müssen.
Vor ihrer Wohnung atmete er dann 2 Mal tief durch und klopfte ganz gesittet an ihre Tür.

Es klopfte an der Türe ? Gab es den Anstand noch ? Welch ein Wunder denn anscheinend , verschaffte sich doch momentan jeder selbst Zutritt zu ihrer Wohnung. Grummelnd kam sie die Treppen. Sie stellte sich auf ihre Schwester ein und der nächste Stress der diese Wohnung erfüllen sollte. Zweimal drehte sie den Schlüssel rum und öffnete die Türe. Und in diesem Moment hatte sie es auch schon bereut. Direkt drehte sie ihr Gesicht zur Seite und legte ihre Hand auf die Schulter. " Habe ich dir gesagt du sollst mich besuchen ? " .. fragte sie ihn , während sie ihren Blick auf die am Boden liegenden High Heels richtete. " Verdammt es geht mir gut. Zufrieden ? " Wieso tat er ihr das an ? Sie fühlte sich selbst schon wie ein Monster. Faye hatte einfach keine Lust das sie jeder anstarrte.

Die Minuten schienen einfach nicht vergehen zu wollen und er war schon kurz davor noch einmal und dieses Mal etwas vehementer zu klopfen, als er auch schon leise Schritte hörte, die sich auf die Tür zu bewegten. Doch trotzdem kam es ihm vor als würde die Zeit gerade wie in Zeitlupe verrinnen. Schließlich öffnete sich die Tür und sein Blick fiel natürlich sofort auf ihr Gesicht, dass sie sofort von ihm abwandte. Hatte er richtig gesehen? Waren das Schnittwunden? Und was zur Hölle war mit ihrem Arm passiert? Einen Moment war er vollkommen perplex. Unfähig, ihr zu antworten. Sie schaute ihn nicht einmal an, was heißen musste, dass es übel war.
"Hast du etwa geglaubt du schickst mir solch eine SmS und ich bleibe ruhig zu Hause sitzen? Also...lässt du mich rein oder was?"
Die letzten Worte brachte er nicht ganz so harsch herüber, denn er wollte wissen was passiert war. Was da so unglaublich schief gelaufen war, dass sie das Opfer von Cem´s flotter Klinge geworden war.
Da sie ihn immer noch nicht ansah und sich wahrscheinlich schon die passenden Worte zurecht legte, wie sie ihn wieder abwimmeln konnte, schluckte er seinen Stolz für diesen Moment herunter.
"Bitte Faye."

Ja genau das hatte sie geglaubt. Sie brauchte diese bemitleidenden Blicke nicht. Sie fühlte sich eh schon mies und DAS würde es gewiss nicht besser machen. " Wenn ich ehrlich bin , ja. Ich dachte du nimmst es hin. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. " Ihre Stimme war ruhig vielleicht schon zu ruhig. Zudem kam aber auch einfach das ihr die Kraft fehlte wütend zu sprechen. " Die Tür steht offen oder ? " , reichte ihm das als Antwort. Er sollte sich doch bitte etwas beeilen , denn sie wollte nicht die ganze Nachbarschaft mit ihrem Aussehen ,- wenn es noch ein Aussehen war ,- erschrecken. Seine Bitte ließ sie kurz die Luft anhalten. Faye machte eine einladende Handbewegung. Allerdings versuchte sie die Wunden immer noch mit ihrem Haar zu bedecken , zumindest die im Gesicht. " Und bitte erspare dir diese Blicke. Guck hin akzeptiere es und Fertig. " Faye meinte es vollkommen ernst.

Na da hatte sie sich aber getäuscht, wie sie ja selbst sehen konnte. Und er würde sie sicher nicht bemitleiden. Er wollte verdammt nochmal nur wissen, was zur Hölle passiert war. War das auch schon zu viel verlangt?
"Hast du wohl."
Sagte er schlicht, ehe er dann auch schon an ihr vorbei ging, ein paar Schritte in den Flur tat und dann stehen blieb. Er hatte ihr mit Abischt den Rücken zugekehrt, denn so lange er ihre Verletzungen nicht wirklich angesehen hatte, konnte er auch noch ruhig bleiben und sich von ihr erzählen lassen, was Cem mit ihr gemacht hatte. Und vor allem wollte sie ja auch nicht, dass er sie ansah. Also 2 Fliegen mit einer Klappe.
Er atmete tief durch, ballte leicht seine Hände zu Fäusten und bemühte sich ruhig zu sprechen, denn er wusste jetzt schon, dass es ihm nicht gefallen würde, was sie ihm zu erzählen hatte.
"Erzähl´s mir. Alles."
War alles was er sagte. Und er würde nicht eher gehen, bis sie ihm erzählte, was er wissen wollte.

Ja , vielleicht war das auch schon zuviel verlangt , weil sie einfach nur vergessen wollte. Aber sie wusste das er nicht eher gehen würde , bis sie ihm alles erzählt hatte. Faye schloss die Türe verzichtete aber gerade aufs abschließen. Sie musste dringend einen Schlüsseldienst anrufen , denn die Schlösser würde sie definitiv ersetzen lassen. Faye hob ihren Kopf als er mit dem Rücken zu ihr stand. Sie stellte sich schon mal darauf ein , dass er gleich vermutlich nicht mehr so ruhig da stehen würde. Augenblicklich musterte sie ihn und auch , schenkte seinen geballten Fäusten volle Aufmerksamkeit. " Weißt du was du da gerade von mir verlangst ? " Faye hob ihren Kopf an und schloss für einen kurzen Moment die Augen, als sie erneut tief durchatmete. " Ich habe geschlafen....er muss die Türe geknackt haben...was weiß ich Herr Gott.." , kurz unterbrach Faye , denn das alles erlebte sie gerade ein zweites mal. Und es zerriss sie. Innerlich. " ...er hat mich wach gemacht...er wollte wissen....ob ich diejenige war die Slevin geholfen hat....die für ihn spioniert hat...natürlich war ich nicht gerade zurückhaltend was meine Provokation betrifft....er hat mich ans Bett gefesselt....und mir den Arm gebrochen..." Die kleinen Details , wie er auf ihr gesessen hatte , dass Messer über ihre Haut gleiten ließ und sie mehr oder weniger verunstaltete , dezent aus. Es reichte ihr und er wollte es gewiss nicht hören. Faye lehnte sich gegen die Wand und wartete auf seine Reaktion. Die ihr bereits jetzt Angst machte. Sie wusste, dass er mehr als Impulsiv war.

Er konnte natürlich verstehen, dass sie das einfach nur vergessen wollte, das würde er in ihrer Situation sicherlich auch und es tat ihm auch schon fast leid, dass er sie das alles noch einmal durchmachen ließ, indem sie es ihm erzählte, aber er musste es wissen.
Er hörte das Klicken der Tür, als Faye sie schloss und wieder kam es ihm vor, als würden die Sekunden zäh dahin fließen wie Honig. Und ja, er wusste was er von ihr verlangte und so nickte er lediglich einmal und wartete, dass sie ihm erzählen würde, was er eigentlich gar nicht hören wollte.
Als ihre Stimme dann durch den Flur drang, zwang er sich, bei jedem weiteren Wort, dass die Schreckensbilder vor seinem inneren Auge aufleuchten ließ, ruhig an Ort und Stelle stehen zu bleiben. Doch seine innere Reaktion konnte er nicht so gut im Zaum halten. Seine Atmung beschleunigte sich, er spürte, wie sein Puls anfing zu kochen und seine Hände ballten sich noch fester noch zu Fäusten.
Einen Moment blieb er vollkommen starr stehen. Natürlich war er impulsiv und fuhr leicht aus der Haut. Doch wenn er ruhig war, so ruhig wie jetzt, dann war er fast noch gefährlicher. Irgendwie beschlich ihn das Gefühl, dass sie ihm etwas verschwieg, was vielleicht nicht unbedingt dumm war, denn er war jetzt schon wieder auf einem Level, der jenseits von gut und böse lag.
Langsam drehte er sich dann zu ihr um, den Blick noch auf den Fußboden gerichtet. Er versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bringen, ehe er seinen Blick langsam an ihr hinauf gleiten ließ und dann das volle Ausmaß von Cems Werk in ihrem Gesicht sah. Ja, sie hatte ihm sicher genug vorenthalten. Sein Blick war nicht mitleidig, er war voller Wut. Niemals hätte er gewollt, dass es sie traf.
"Dieses Schwein wird dafür bluten!"
Brachte er dann langsam und ruhig über seine Lippen.

Natürlich wahrte sie den Schein. Nach außen hin schwach zu wirken war einfach nicht Sie. Doch innerlich war sie gerade einfach nur verkrüppelt und eingeschüchtert. Sie wusste einfach nicht mehr was sie machen sollte. Sie mied sogar ihr Schafzimmer. Diese abartigen Bilder würden sie vermutlich bis ans Ende ihrer Tage verfolgen. Aber Faye war sich sicher das sie auch diese Zeit irgendwie überstehen würde. Es war momentan sogar schon soweit das sie sich vor ihrem eigenen Körper ekelte. Dazu kam der Stress mit ihrer Schwester die einen kleinen Idioten vorzog. Es war einfach alles kaputt. Ihr Leben. Ihre Welt. Selbst ihre Seele war betroffen. Ja vielleicht schien sie sich gerade innerlich wie ein Mädchen zu verhalten , aber was sollte sie machen. Manches hinterließ eben Spuren. Als er sich umdrehte.... richtete sie ihre Augen auf seine. Am liebsten hätte sie jetzt geschrien , aber daran hinderten sie seine Worte. Sie schüttelte leicht den Kopf . " Meinst du das macht es besser Alexis ? Meinst du ich habe Lust das alles noch mal durchzumachen ? " , ihre Stimme wurde hektisch. Kurz schluckte sie und lehnte sich von der Wand ab , ging jedoch keinen Schritt auf ihn zu. " Lass es...bitte..." Ihr Gesichtsausdruck verzog sich ins flehende. Sie selbst wusste nicht wie es weitergehen sollte. Schließlich arbeitete Cem im Ugly und irgendwann würde sie ihm wieder begegnen. Meinte er wirklich wenn er ihn bluten ließ , würde es was ändern ?

Als sie ihm in die Augen sah und mit ihrem Kopf schüttelte und ihn bat es sein zu lassen, da konnte auch er nur mit dem Kopf schütteln. Er konnte das nicht einfach so durchgehen lassen. Und wieder wollte er sich über das ´Warum` keine Gedanken machen. Auch wenn er es wahrscheinlich ganz tief in seinem Inneren schon wusste, aber er zwang diese kleine, dünne Stimme immer wieder in die Knie! Denn das durfte nicht sein, konnte nicht sein!
Als sie ihn schon fast anflehte, zerriss ihn, ja wirklich ihm, der an Stelle eines Herzens doch nur einen Stein mit sich rumtrug, eben diesen. Langsam macht er einen Schritt nach dem anderen auf sie zu, bis er nur wenige Meter vor ihr stehen blieb. Sein Blick lag nun ruhig auf ihr. Seine Hand hob sich, um sie an ihre Wange zu legen, aber in letzter Sekunde stoppte er sich selbst, denn sie wollte im Moment sicher nicht angefasst werden und so ließ er die Hand dann einfach wieder sinken.
"Ich...kann nicht."
Er musste Cem einfach dafür bezahlen lassen, was er ihr angetan hatte. Sicher, es würde nichts ungeschehen machen, aber es würde Cem mit Sicherheit auch davon abhalten je wieder die Hand gegen sie zu erheben. Dafür würde er schon sorgen!

Als er ebenfalls seinen Kopf schüttelte , schenkte Faye ihm einen ungläubigen Blick. Wollte er es wirklich provozieren ? Hatte sie es nicht schon schwer genug ? Er konnte ihr einfach nicht garantieren _das_ sowas nicht noch mal passieren würde. Oder wollte er vielleicht Wachen vor ihrer Haustüre positionieren ? Er sollte nicht vergessen das es einer _seiner_Männer gewesen war. Was würde es ihm bringen Cem jetzt bluten zu lassen ? Natürlich hatten sie etwas besonderes...was sie selbst nicht in Worte fassen konnte. Es war einzigartig und aufregend. Aber er sollte es bitte einfach ruhen lassen. Das er auf sie zukam machte sie leicht nervös. Warum ? Diese Frage konnte sie selbst sich nicht beantworten. Vielleicht wollte sie es auch gar nicht. Einfach nicht darüber nachdenken. Doch als seine Hand ihre Wange berührte wurden ihre Augenlider schwach und für einem Moment , gab sie ihnen nach und schloss ihre Augen. Nein... sie würde jetzt nicht anfangen zu weinen. Nicht bei ihm , bestimmt nicht. Als er sich ihr wieder entfernte öffnete sie die Augen und ihr Blick ruhte auf seinem. " Alexis..." , doch brach sie den Satz ab. Kraft war für eine weitere Diskussion war einfach nicht mehr gegeben. " ...du willst nicht. Habe ich recht ? " , fragte sie ihn eindringlich. " Meinst du danach wird es besser ? Garantierst du mir das es _danach _nicht mehr passiert ? Nein. Weil du es nicht kannst." Ihre Stimme war ruhig. Denn er konnte einfach nichts dafür.Alles das war alleine und verdammt Slevins Schuld.

Sie hatte schon recht, dass er es nicht verhindern konnte, aber er konnte auch nicht einfach nur so dasitzen und es ohne eine Reaktion hinnehmen. Er würde sich zumindest mit Cem treffen und ihn zur Rede stellen. Was im Laufe dieses Gespräches passieren würde, konnte er nicht voraussagen. Vielleicht würde er Cem ordentlich eins in die Fresse hauen, vielleicht auch nicht. Aber reden würde er definitiv mit ihm. Und was es ihm bringen würde? Ja, das führte ihn direkt wieder zu der Frage, warum um alles in der Welt es ihn so sehr aufregte, dass er Faye in diesem Zustand sehen musste.
Wie gut sie ihn doch mittlerweile schon kannte. Natürlich wollte er nicht. Hatte sie vergessen, was er ihr vor gar nicht all zu langer Zeit mal gesagt hatte? Da hatte sie ihre Antwort, warum er es nicht einfach gut sein lassen konnte. Doch sie hatte ja recht und das ließ ihn leise aufseufzen.
"Faye..."
Ihm fehlten gerade wirklich die Worte. IHM! Aber er wusste einfach nicht, was er ihr gerade sagen sollte. Er würde ihr gerne versprechen, dass es niemals wieder vorkommen würde, dass sie niemals wieder Angst haben müsste...aber wie könnte er das? Und selbst wenn er sich vor einem solchen Auftrag sträuben würde, würde Alessandro einfach jemand anderen schicken, auch wenn er sich dem dann in den Weg stellen würde, um sie zu schützen...und plötzlich traf es ihn wie ein Hammer. Er schluckte schwer und richtete seinen Blick von ihr auf die Tür.