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Als ob es ihn kümmerte, dass sie ihn nicht reingebeten hatte. Aber er war fest davon überzeugt, dass sie genau so wenig scharf darauf war, dass ihre Nachbarn diese kleine Unterhaltung mit anhörten, wie er.
Dass sie nun natürlich erst einmal die Ahnungslose mimen würde, damit hatte er schon fast gerechnet. Gehörte sicherliche alles mit zu ihrem süßen, kleinen Plan um ihn hinters Licht zu führen, was ihn fast noch wütender machte.
"Ach komm. Nun tu doch nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich spreche."
Er machte ein paar kleine Schritte auf sie zu und sein Blick lag fest auf ihr. Der Zorn funkelte in seinen Augen.
"Dein kleines Ablenkungsmanöver heute. Mir weismachen zu wollen, du hättest es dir anders überlegt. Und dieses Rennen. Damit ich auch ja nicht zufällig in der Nähe wäre, wenn dein Freund seinen Scheiß durchzieht? Verkauf mich nicht für dumm Faye. Aber der Plan ging nach hinten los. Hast du wirklich gedacht, ich würde 1 und 1 nicht zusammen zählen? Du lockst mich zu diesem Autorennen und in der Zwischenzeit macht sich dein Bullenfreund auf und schießt Alessandro und Stefan nieder? WIE KANN MAN NUR SO DUMM SEIN?!"
Seine Stimme wurde immer lauter.


Hatte er eigentlich vollkommen den Verstand verloren ? Er tauchte wie ein wild gewordener Pitbull hier auf und schnauzte sie jetzt auch noch an ? Er sollte mal wieder auf den Teppich kommen sonst würde er die Wohnung schneller wieder verlassen , als es ihm lieb war. Sie ließ sich sicherlich nicht in ihren eigenen vier Wänden nieder machen. Da spielte er gerade mit der falschen. " Oh verdammte Scheiße Alexis wenn ich wüsste wovon du sprichst könnte ihr dir auch eine Antwort geben. Aber ich weiß nicht was du meinst.." Ihre Stimme nahm nicht Zorn ab. Denn sie hasste es so überrannt zu werden. Sie versuchte seinen weiteren Worten zu folgen. Und was sie da hörte gefiel ihr überhaupt nicht. Ihre Gedanken überschlugen sich , so , dass ihr beinahe schwindelig wurde. " Ja genau das hast du dir alles prima zurecht gelegt. Es passt ja , ich ziehe meine Vorhaben zurück , nur um dich in die nächste Falle zu locken. Faye hat ja diesen bekannten Sturkopf und ist nicht in der Lage vernünftig zu sein. " Einen kurzen Moment hielt sie inne wobei sie ihrem Blick nicht auswich. " Was kann ich dafür wenn Slevin Alleingänge plant ? Aber ich seh schon , ich bin mit ihm befreundet und automatisch helfe ich ihm damit. Genau. Meinst du wirklich ich setze das Leben meiner Familie aufs Spiel, nachdem was du mit im Park klar und deutlich zu verstehen gegeben hast ? " Natürlich passte alles schön zusammen. Aber sie war nicht dafür verantwortlich und sie hatte Slevin auch nicht geholfen. Und sie würde es auch nicht. " Wieso antworte ich dir eigentlich ? Du wirst mir eh nicht glauben , denn deine Meinung über mich hat sich bestimmt schon fest in deinem Kopf verankert. Also bitte. Aber ich schwöre auf das Leben meiner Eltern das ich mit Slevins Taten nichts , aber auch rein gar nichts zutun habe. " Er konnte ihr glauben oder auch nicht. Sie wusste das es jetzt und in diesem Moment schwer war ihm das Gegenteil zu beweisen. Sie verfluchte Slevin gerade für das was er getan hatte. Er setze gerade das Leben aller aufs Spiel nur weil er sich Rächen wollte. Super Leistung.


Als ob sie an seiner Stelle anders gehandelt hatte und wie würde es denn in ihren Augen aussehen, wenn er ihr an einem Tag eröffnet hätte, dass er ihren Boss ausspionieren wollte, um damit seinem Bullenfreund zu helfen. Dann würde er es sich anders überlegen, sie zu einem Treffen bitten und seinen Job wieder haben wollen und darum auch noch ein Rennen fahren, während in der Zwischenzeit sein Kumpel loszog, um ihren Boss und dessen Sohn nieder zuschießen. Würde das nicht auch in ihrem Kopf alles wunderbar zusammen passen?
Und im Prinzip wollte er das ja auch nicht glauben, weil er sie schon für intelligenter gehalten hatte, denn er hatte ihr klar und deutlich zu verstehen gegeben, was alles passieren könnte, wenn sie eben genau diesen Weg einschlug. Und so lag sein Blick nun ruhig und forschend auf ihr, denn sie sollte ihn besser nicht verarschen.
Er ging noch weiter auf sie zu und blieb schließlich nur wenige Meter vor ihr stehen. Er musterte jede Regung in ihrem Gesicht.
"Du hattest also nichts damit zu tun und hast auch nichts von seinem Plan gewusst? Schwör es mir Faye und ich warne dich, verarsch mich nicht!"
Ihm war es todernst, denn Himmel, Arsch und Zwirn...ja, er mochte sie und war auch gern in ihrer Nähe, was er niemals offen zugeben würde und genau aus diesem Grund würde er es auch mehr als hassen, wenn sie da mit drinsteckte, weil er wusste, was das heißen würde. Und seine Loyalität ging ihm nun einmal über alles und da würde dann auch die eben genannte Tatsache nichts dran ändern.


Natürlich konnte sie in gewisser Weise verstehen. Sie würde vermutlich auch so reagieren. Aber sie sprach verdammt noch mal die Wahrheit. Wieso sollte sie ihn anlügen ? Gerade jetzt wo ihre Welt wieder in Ordnung schien. Sie würde _das_bestimmt nicht wieder aufs Spiel setzen. Er hatte ja keine Ahnung wie es ihr in der letzen Zeit ergangen war. Doch ja , sie wäre ihn wahrscheinlich genauso angegangen. Sein Blick machte ihr wirklich Angst. Genau wie es seine Worte an jenem Tag taten. Dennoch wich sie nicht zurück als er einen weiteren Schritt auf sie zukam. Ihr Blick war beinahe schon flehend. Denn sie wollte einfach das er ihr _einmal_vertraute , auch wenn sie wusste das sie gerade viel von ihm verlangte. " Glaubst du wirklich ich setze meinen Job und unsere Freundschaft ein weiteres mal aufs Spiel ? Denkst du das wirklich ? " Faye holte tief Luft und schüttelte unweigerlich den Kopf. Ja...ihre Emotionen vermischten sich gerade mit ihrer plötzlich auftauchenden Wut. " Ich schwöre dir Alexis auf alles was mit lieb ist , dass ich mit Slevins Sache nichts am Hut habe. " Die Wut in ihrer Stimme hatte nachgelassen. Sie versuchte zumindest sich einigermaßen zu kontrollieren. Faye hasste es ihm erneut so gegenüber zu stehen. Hatte sich ihr Verhältnis doch gerade wieder zum Guten entwickelt und eine einzige Person, sollte es wieder zu Fall bringen ? Das würde sie nicht zulassen. Bei jedem anderen wäre es ihr egal gewesen , was er über sie dachte , aber nicht bei ihm. " Wenn du willst hole ich meine Autoschlüssel und wir fahren zu ihm. Wenn du mir so glauben schenkst. Ich will nicht das du denkst ich hätte was damit zutun , denn das habe ich nicht. Und glaube mir ich würde alles dafür tun , um es dir hier und jetzt zu beweisen. "


Natürlich war es viel verlangt, dass er ihr nun einfach so mal vertrauen wollte, wenn es in seinen Augen doch schon fast ein Zufall zu viel war, aber im Grunde wollte er ihr glauben. Warum? Ja wenn er das wüsste...und so tat er etwas, dass er vorher noch nie getan hatte und von dem er hoffte, dass er es niemals bereuen müsste. Denn sollte sie ihn hier und jetzt anlügen, dann würde das nächste Aufeinandertreffen zwischen ihnen nicht mehr so schön verlaufen.
Noch immer lag sein Blick fest auf ihr und er machte auch keine Anstalten einen Schritt zurück zu gehen. Wenn sie wirklich nichts damit zu tun hatte und in diesen Plan nicht eingeweiht war, dann wollte er sie da auch nicht weiter mit reinziehen sondern so weit wie möglich davon entfernt wissen. Wie er schon einmal gesagt hatte: er sorgte dafür, dass die Menschen, an denen ihm etwas lag immer in Sicherheit wären.
"Dann will ich dir das mal glauben."
Seine Stimme war dennoch immer noch hart. Sie sollte nun nicht glauben, dass sie ihn in einem schwachen Moment erlebte, denn vorsichtig war er trotzdem weiterhin. Das musste er auch sein.
"Und ich hoffe, ich muss das nicht bereuen."
Die Drohung, die sonst auf diesen Satz folgte, schenkte er sich mal an dieser Stelle, denn das konnte sie sich sicher auch so denken.
Seine zuvor noch angespannten Muskeln lockerten sich wieder ein wenig und sein Blick wurde eine Nuance weicher.
"Ich will, dass du dich die nächsten Tage so weit wie es nur möglich ist, von deinem Freund fernhälst. Hast du mich verstanden?"
Eindringlich sah er sie an, denn sollte sie auch nur mit ihm zusammen gesehen werden, war sie auch schon mit im Fadenkreuz.


Sie würde diese Freundschaft gewiss nicht aufs Spiel setzen. Das sie ihm viel abverlangte war ihr klar. Aber wie sollte sie ihm sonst seine Unschuld beweisen ? In diesem Fall konnte er ihr nur Vertrauen. Natürlich könnte sie ein falsches Spiel spielen , aber sie tat es nicht. Doch anscheinend hing sie tiefer mit drin als sie dachte. Slevin war ein Freund von ihr , zumindest hatte sie es bis Dato gedacht. Denn auch dieses Blatt sollte sich wenden. Es wollte einfach nicht in ihr Hirn was dieser Vollpfosten da angestellt hatte. Er riskierte gerade alles. Seine lächerlichen Worte : Ich schwöre euch das ich euch beschütze. Das ich nicht zulasse das euch was passiert ! - waren alle vollkommen leer. Sie wurde enttäuscht von einer Person wo sie dachte , sie könnte ihm vertrauen. Doch würde sie daran nicht zugrunde gehen. Dafür war ihr Stolz zu groß.
" Das kannst du auch Alexis. Wirklich. Ich habe keinen Grund dich anzulügen. " , entgegnete sie ihm mit ruhiger Stimme. Der immer noch harte Unterton seiner Stimme störte sie nun nicht mehr so arg , als vorhin noch. Denn es bedeutete ihr wirklich viel das er ihr in dieser verzwickten Situation , sein Vertrauen schenkte. Sie wusste das dieser Moment nicht leicht für ihn war. Auf seinen Satz das er hoffte es nicht bereuen zu müssen reagierte sie nicht. Seine Worte waren klar und eindringlich. Faye hatte seine andere Seite kennengelernt und wollte mit dieser noch härteren, gewiss nicht vertraut werden. Allerdings kam jetzt ein Punkt an dem sie nur kurz lachen konnte. Hatte er eigentlich eine Ahnung was gerade in dieser Wohnung vor sich ging ? Wie sollte sie sich von ihm fernhalten , wenn ihre Schwester gerade mit ihm anbandelte ? " Sehr witzig , wenn du mir verrätst wie ich das anstellen soll ? Soll ich ihm Hausverbot geben ? " Faye schaute tief in seine Augen. " Meine Schwester und Slevin sind gerade mehr als vertraut. " GOTT wieso wurde sie so bestraft ? Hatte sie wirklich soviel Mist in ihrem Leben gebaut da sie jetzt alles auf einen Schlag wiederbekam ? " Ich kann ihr nicht verbieten ihn zu sehen...auch hier nicht. Und ich glaube auch nicht das sie sich das verbieten lassen würde. Das einzige was ich machen kann , ist für diese Zeit in ein Hotel ziehen. " Ja etwas anderes würde ihr nicht übrig bleiben. Sie wusste wie das mit Slevin enden würde.


Sie konnte ihm ihre Unschuld schwer beweisen, denn ein kleiner Funken Zweifel würde doch immer bleiben. Er hatte ja sowieso noch nicht recht wieder das alte Vertrauen zu ihr aufgebaut und da musste dann nun auch noch sowas passieren! Das war der ganzen Situation zwischen ihnen nicht sonderlich förderlich, aber er verließ sich einfach mal auf sein Bauchgefühl, dass ihn sonst nie fehlleitete und hoffte, dass es in diesem Fall auch so wäre, denn sollte er sich irren und sie ihn doch belügen, stand er zum Einen bei seinen Leuten ganz schön dumm da und zum Zweiten würde das auch für sie kein gutes Ende nehmen.
Als sie ihm dann erzählte, dass sie sich im Moment nicht von ihm fernhalten konnte, weil ihre Schwester gerade anfing ihn zu daten, rollte er mit den Augen, denn das verkomplizierte die ganze Sache ja ungemein.
"Das ist nicht dein Ernst?"
Leicht senkte er den Kopf, drehte sich kurz von ihr weg und rieb sich mit beiden Händen über den Kopf, ehe er sich wieder zu ihr drehte.
"Dann tu das. Im Ernst. Und rede mit deiner Schwester. Ich kann dir nicht sagen, was passieren wird, aber ich will dich nicht in seiner Nähe sehen! Wie ernst ich es meine, muss ich dir glaube ich nicht erklären."
Natürlich würde er ihr keine Einzelheiten verraten, aber sie war ein schlaues Mädchen und würde sich ihren Teil schon denken.


Natürlich verkomplizierte die ganze Situation ihr Verhältnis erneut. Aber sie konnte eben nur versuchen, ihn mit ihren ausgesprochenen Worten zu überzeugen. Er konnte es annehmen oder lassen. Das stand nicht mehr in ihrer Macht. Auch wenn sie wusste das ihn innerlich immer noch Zweifel plagten , was sie nur zugut verstehen konnte. Aber all das durfte einfach nicht zwischen ihnen stehen. Nicht schon wieder. Soweit würde sie es nicht kommen lassen. Zumal sie die Wahrheit sprach , aber sie wusste ja auch nicht wie Slevins weiterer Plan aussah. Was sie gerade tierisch ankotzte.
" Doch so wahr ich hier stehe.." Jetzt gerade als er seine Augen rollte und sich von ihr abwandte ging sie einen Schritt zurück. Die Vase im Flur uns seine angestaute Wut , dem ganzen wollte sie einfach nicht im Weg stehen. Sie konnte ihn in diesem Augenblick absolut nicht einschätzen. Doch war es mehr als offensichtlich, dass er gerade eine Tickende Zeitbombe war. Etwas ungläubig blickte sie in sein Gesicht. Sie sollte mit Way reden ? Was sollte sie ihr denn sagen ? Sorry Sweetheart aber dein Mann steht auf der Abschussliste ? Du kannst gerade nicht in seiner Nähe sein ? So einfach wie er sich das vorstellte war es nicht. " Alexis wirklich...wie soll ich ihr das beibringen ? Meinst du wirklich sie wendet sich von ihm ab und lässt ihn gerade jetzt im Regen stehen ? Ich schwöre bei Gott sollte meiner Schwester was passieren...." Faye ließ den Satz offen im Raum stehen. Denn es war nicht auszumalen was passieren würde wenn einer seiner Familie oder gar er selbst seiner Schwester ein Haar krümmte. Gut , sie hatte sich auf den falschen Spieler eingelassen was ihnen aber immer noch nicht das Recht gab , ihr etwas anzutun. " Nein du musst mir nicht erklären wie ernst du es meinst. Ich bin nicht blöd. Aber BITTE was soll ich ihr sagen ? " Fayes Wut drohte auszubrechen. Sie war wirklich kurz davor sich in ihr Auto zusetzen um Slevin einen Besuch abzustatten. Sie würde eher ihr Leben riskieren als das ihrer Schwester. Und nur dieser verdammte Mistkerl brachte sie in diese Situation. " Ahhhh. Neee. Das wird einfach nicht funktionieren. " , fauchte sie es erneut über ihre Lippen. Nervös ballte sie ihre Hände zu Fäusten. Sie war kurz davor durchzudrehen.


Aber wann war es zwischen ihnen schon einmal wirklich einfach gewesen? Kompliziert war doch im Grunde der 2te Vorname von ihnen beiden.
Ja, er war wirklich eine tickende Zeitbombe und das eigentlich seit dem Moment, als Damon den Namen ´Slevin` hatte fallen lassen, doch würde er deswegen jetzt sicher nicht anfangen und ihre Bude kurz und klein hauen. Er wusste schon, woran oder besser gesagt an wem, er seine angestaute Wut auslassen würde, denn dieser kleine Besuch stand ja auch noch aus.
Dass sie zur Furie werden würde, wenn ihrer Schwester was passierte, war ihm schon klar und eben aus diesem Grund wollte er sie und ihre Schwester ja auch nicht in Slevins Nähe wissen, denn wenn ein Stein erst einmal ins Rollen gebracht war, dann ließ er sich nicht mehr aufhalten und es musste ein Exempel statuiert werden. Niemand legte sich einfach so mit der Familia an, schon gar nicht mit Alessandro oder einem seiner Söhne und in diesem Fall traf ja beides zu und kam dann ungeschoren davon. Und meist blieb es dann eben auch nicht dabei, dass es nur den eigentlichen Übeltätet traf, denn das schüchterte nicht genug ein. So lief eben das Geschäft.
"Sag ihr meinetwegen was du willst. Sorg einfach nur dafür, dass sie ihn ein paar Tage nicht sieht."
Auch wenn ihm irgendwie schon dämmerte, dass es auf der Straße sicher schon die Runde gemacht hatte, dass der gute Herr Kelevra ein neues Weibchen an seiner Seite hatte. So etwas sprach sich immer schnell rum, denn manche Typen und gerade die unbestechlichen Gesetzeshüter, hatte man immer genau im Auge.
Ihm entging nicht, dass sich auch ihre Gedanken geradezu zu überschlagen schienen und trat wieder auf sie zu. Sanft legte er seine Hände an ihre Schulter, denn es nützte rein gar nichts, wenn sie nun die Nerven verlor und etwas außergewöhnlich dummes tun würde.
"Beruhige dich. Bleibt morgen einfach zu Hause. Allein. Ok?"
Mehr konnte er wirklich nicht für sie tun, denn letztendlich sabotierte er damit wahrscheinlich schon genug. Er hatte die EINE Person wie auf dem Silbertablett, um Slevin bis ins Herz zu treffen und er verzichtete darauf. Sollte das rauskommen...


Anscheinend konnte es zwischen ihnen nicht einfach werden. Natürlich würde es dann auch langweilig werden. Aber irgendwann war einfach , auch mal schön. Denn der menschliche Körper bestand auch nur aus Fleisch und Blut.
Ganz ehrlich jetzt gerade wünschte sie sich das Slevin seine gerechte Strafe bekommen würde , für das was er ihr und ihrer Schwester damit antat , hatte er es mehr als verdient. Ja auch eine Faye hatte irgendwann die Schnauze voll und schaltete sämtliche Gefühle ab. Sie hatten ihn die Tage mehr als einmal gewarnt. Und wer bekanntlich nicht hören wollte musste eben fühlen. Jetzt war es an der Zeit sich etwas einfallen zulassen. Sie hatte eine Idee aber ob sich diese so einfach umsetzen ließ , war fraglich. Ihre Schwester besaß eben so einen Sturkopf wie sie, auch wenn sie in mancher Hinsicht einer Meinung waren wusste Faye , dass Way Liebe anders definierte. " Das kann ich dir nicht versprechen...ich kann es versuchen mehr aber auch nicht. " Natürlich würde sie alles daransetzen ihre Schwester von ihm wegzubringen . Dennoch war sich Faye sicher das sie in diesem Punkt auf Granit beißen würde. Wie war das noch gleich Liebe schwächte das Herz. Und in diesem Fall würde es eintreffen. Way würde ihrem Herzen folgen so oder so. Er hatte wirklich leicht reden. Wie sollte sie sich bitte beruhigen ? Das Leben ihrer Schwester war gerade Freiwild. " Ich soll Morgen einfach zu Hause bleiben ? Und was ist mit den Tagen danach Alexis ? Was ist mit den Wochen danach und den Monaten ? Kannst du mir garantieren das ihr dann nichts passieren wird ? Woher willst du wissen wer nicht noch alles mitmischt ? " Faye legte für einige Sekunden ihren Kopf in den Nacken und atmete tief durch. Es war ja nett das er versuchte sie zu beruhigen , aber das alles half gerade nicht wirklich. So leid es ihr tat. Ihren Blick wieder auf ihn gerichtet schüttelte sie erneut ihren Kopf. Sie wusste das er selbst ihrer Schwester nichts tun würde , doch was war mit den anderen Handlangern Alessandros ?


Natürlich würde es langweilig werden, sobald ihre kleinen, komplizierten Spielchen aufhören würden, aber wie sie schon so passend bemerkte: von zeit zu Zeit war ein wenig Normalität und auch etwas Einfaches einfach mal eine schöne Abwechslung. Doch ob das bei ihnen je der Fall sein würde? Irgendwie bezweifelte er das.
Slevin würde seine gerechte Strafe bekommen, dafür würde er schon höchstpersönlich sorgen, auch wenn er nur bis zu einem gewissen Punkt gehen durfte, aber allein das würde schon unangenehm genug für ihn werden.
Und dass ihre Schwester genau so einen Sturkopf hatte, wie sie selbst, das hatte er sich fast schon gedacht. Doch würde ihr sicher schon irgendwas einfallen. Mehr konnte er nicht für sie tun. Er hatte sie schon gewarnt, was sonst so gar nicht seine Art war. Und selbst wenn es herauskommen sollte, dass er hier war, potentielle Ziele warnte und somit eigentlich den natürlichen Ablauf in solchen Situationen beeinflusste, würde er es doch immer wieder tun und sich zur Not auch dafür rechtfertigen, wenn es denn sein müsste.
Dass es sie nicht wirklich beruhigte, da ihre Schwester gerade zum Abschuss freigegeben worden war, konnte er schon nachvollziehen und ihm würde es an ihrer Stelle sicher genau so gehen. Und eine wirkliche Garantie konnte er ihr nie geben. Er könnte vielleicht dafür sorgen, dass sie von Alessandros Männern nichts mehr zu befürchten hätte, aber das war auch fraglich. Wenn Alessandro etwas anordnen würde, dann könnte auch er nichts mehr für sie tun.
"Fangen wir erst einmal mit morgen an und um den Rest kümmern wir uns danach."


Nicht nur er bezweifelte es. Aber gut selbst aus komplizierten Dingen musste man das beste machen. Einfach den Kopf in den Sand zusetzen würde wohl beide nicht über Herz bringen. Denn da war dieser gewisse Stolz im Weg - Gott sein Dank !! Wie weit er im Fall Slevin gehen würde war ihr relativ egal , solange er ihn nicht umbrachte. Dafür das er das Leben ihrer Schwester aufs Spiel setze, sollte er büße und das nicht zu knapp. Wenn er auf sie nicht hörte dann vielleicht auf Alexis der doch schon andere Methoden beherrschte. Ja vielleicht war sie gerade abartig geil auf Rache. Und was sie Außenwelt von ihr denken würde ging ihr gerade dezent am Arsch vorbei. Auch wenn gerade einiges zwischen ihnen stand hatte sie das Gefühl, dass er ihr mehr Vertrauen entgegenbrachte als er wollte. Denn wer hätte sie in diesem Moment gewarnt , und dazu auch noch ihre Schwester geschützt ? Ja , vermutlich niemand. Sie wusste nicht wie sie ihm dafür danken sollte , denn im Grunde riskierte er gerade seinen Kopf , für sie. Sollte Alessandro seine Männer wirklich darauf ansetzen würde sie dafür sorgen das Slevin die Hölle auf Erden erlebte. Und das Spiel würde sie zu Ende bringen. Egal was es kosten würde. Auf seine Worte nickte sie nur leicht. Ihre Gedanken waren nicht mehr hier. Sie schwirrten über die nächsten Tage. Das alles konnte nicht gut enden. Sie wusste mittlerweile das man Alessandros Truppe nicht unterschätzen sollte. Das hatte ihr Alexis wirklich ins Gewissen geredet. Sie würde vermutlich die nächsten Tage und Nächte wach bleiben. Alleine aus Angst das sie das kleinste Detail verpassen könnte. Sie suchte erneut seinen Blick und auch versuchte sie sich zu beherrschen. Denn er sollte der letze sein an dem sie ihre Launen ausließ. " Danke.." , hauchte sie es sanft über ihre Lippen. Uns sie meinte diese Worte ehrlich. Er hätte all das nicht tun müssen.


Sie waren doch mittlerweile Profis darin, aus komplizierten Dingen das Beste zu machen, denn wenn dem nicht so wäre, dann wäre er jetzt nicht hier. Dann hätte er einfach darauf geschissen, wie es wirklich war und hätte den Dingen seinen Lauf gelassen. Aber er stand hier, jetzt in diesem Moment und was im Nachhinein daraus werden würde, das würde sich zeigen. Und er war nicht der Typ, der den Kopf in den Sand steckte! Eher würde er aufrecht sterben, als geduckt zu leben!
Sie musste auch nicht wissen, wie weit er gehen würde, denn das würde sie wahrscheinlich noch früh genug sehen, da ihre Schwester ja mit ihm verkehrte und die würde ihr dann sicher schon erzählen, wie er aussähe, wenn sie ihn denn dann im Krankenhaus besuchen würde. Töten durfte er ihn nicht und daran würde er sich auch halten, aber in seinem Kopf hatte er schon einige nette Ideen, die er mit ihm anstellen würde. Und ja, es war Alexis wirklich scheiß egal, dass er sich da mit einem Bullen anlegte. Es war eigentlich nicht wirklich klug, aber an sowas hatte er sich noch nie gestört.
Und wahrscheinlich hatte sie recht, nur würde er sich das wieder einmal nicht eingestehen. Er riskierte nicht für jeden derartig seinen Kopf und wenn er ehrlich war, wunderte ihn das selbst wahrscheinlich eben so sehr wie sie. Doch über das ´Warum` würde er sich ein andern Mal Gedanken machen. Und irgendwann würde ihr sicher ein Weg einfallen, wie sie ihm dafür danken konnte.
Dass sie sich bei ihm bedankte, war ja dann fast schon wieder zu viel. Er hatte all das hier nicht vorgehabt, als er hierher gekommen war. Es hatte sich mehr oder weniger so ergeben und sie brauchte sich dafür jetzt nicht bei ihm zu bedanken. Denn wenn man es mal realistisch betrachtete, hatte er ihr keinen wirklichen Gefallen damit getan. Sie war zwar gewarnt, aber Gedanken machen würde sie sich trotzdem. Die Angst wäre nun erst einmal für eine Weile ihr ständiger Begleiter und ob das so viel angenehmer war?
"Nein. Bedank dich nicht. Noch nicht."
Sie könnte sich bedanken, wenn die ganze Sache ausgestanden war. Jetzt war es dafür noch zu früh.


Aber alleine das er hier jetzt in diesem Moment stand, bedeutete ihr viel. Ja okay diese Worte gehörten nicht zu Faye. Ihr Wortschatz war mit anderen Lauten beschmückt. Alles was danach kommen würde lag nicht mehr in seinen Händen. Sie wusste das er , wenn Alessandro es aussprechen würde , er dem nachgehen musste. Doch daran wollte sie nicht denken. Und sie würde es auch nicht. Ihre Gedanken plagten sie schon zu genüge.
Von wegen ihr Leben würde in nächster Zeit wieder harmonischer. Sie würde die Hölle auf Erden erleben. Auf der einen Seite stand ihre Schwester und auf anderen Slevin. Das dies im Hause Chamberlain zu einer kleinen Explosion führen würde , wenn Way von allem Wind bekommen würde , war Faye durchaus bewusst. Allerdings loderte in ihr dieser kleine Funke Hoffnung, dass es Way zugleich die Augen öffnen könnte. Slevin war meist nicht der für den er sich ausgab. Natürlich war sie beflügelt von den ersten Nächten und vielleicht sogar ein wenig Blind vor Liebe, aber sie sollte erfahren welch dunkle Seite er in sic trug. Faye wurde in diesen Minuten bewusst das sie ihre Schwester nicht anlügen würde. Wieso auch ? Er hatte ihr geschworen sie zu beschützen , doch das konnte er in keinster Weise einhalten. Viel Schlimmer noch , er servierte sie auf einem Silbertablett. Offensichtlicher ging es wohl nicht. Also war es ihr auch egal was Alexis ihm antun würde. Solange er nur genügen Schmerzen erleiden würde.
Jetzt war auch nicht die Zeit sich Gedanken um das " Warum " zu machen. Dafür war alles viel zu pulsierend und durcheinander. Und wenn sie ehrlich war interessierte die dieses kleine Wörtchen jetzt auch nicht. Sie war nicht die Frau die an Ort und Stelle hinterfragen würde. Für sie zählte einfach nur " Das er es getan hatte " mehr nicht. Er hätte ebenso ein Arsch sein können und nach seinem köstlichen Auftritt abzischen können , womit sie eigentlich auch gerechnet hätte.
Das er ihr keinen Gefallen getan hatte , sah sie wiederum ein wenig anders. Sicherlich konnte er ihr nichts versprechen weil es selbst nicht in seiner Hand lag, trotzdem hatte er sie gewarnt , ihr gesagt was sie tun soll. Zumindest für den nächsten Tag. Mit ihrer Angst musste sie fertig werden. Wobei Angst wieder ein dehnbarer Begriff war. Sie hatte keine Angst vor dem was vielleicht auf sie zukommen könnte - Nein - Sie hatte einzig und allein Angst um ihre Schwester. Und diese Angst konnte ihr wohl keiner nehmen. " Alexis bitte !! Nimm es einfach hin. Du willst nicht wirklich mit mir darüber diskutieren , jetzt hier in dieser Verfassung in der wir beide gerade stecken. Glaub mir das wäre nicht gut. " Ihre Lippen versuchten ein leicht gepresstes Lächeln zu zaubern , was ihr nur schwer gelang.


Es war ein Plus, dass er niemanden erzählt hatte, was er gedacht hatte, als sich die Gedanken in seinem Kopf anscheinend zu einem kompletten Bild zusammen gesetzt hatten. Er wollte es mit ihr allein klären und somit hatte er schon einmal dafür gesorgt, dass sie nicht gleich auf sämtlichen Radarschirmen von Alessandros Handlangern auftauchen würde, was natürliche keine Garantie war, dass sie nicht doch irgendwie eine Verbindung herstellen würde, aber es hatte ihr schon einmal ein wenig Zeit verschafft.
Wie offen sie zu ihrer Schwester sein würde, dass blieb ganz allein ihr überlassen, aber Faye sollte sich schon wirklich anstrengen, sie davon zu überzeugen keinen Scheiß zu bauen. Es ging hier um Vergeltung, so wie auch Slevin sie ausgeübt hatte, auch wenn er seine Wut an den Falschen ausgelassen hatte, so würde ihn das nicht schützen und auch sonst niemanden, der ihm am Herzen lag und dessen sollte sich ihre Schwester bewusst sein. Sie sollte sich wirklich Gedanken darüber machen, ob dieser Mann es wert war. Und Alexis war sich sicher, dass Faye ihrer Schwester schon ins Gewissen reden würde. Ob sie damit Erfolg hätte oder nicht, das konnte er nicht abschätzen, aber sollte sie auf diese gut gemeinte Warnung nicht hören, dann könnte er wirklich nichts mehr für sie tun.
Fayes Worte entlockten ihm nun ein leichtes Schmunzeln, denn er wusste, das diskutieren mit ihr eh keinen Sinn hatte, wenn sie sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. Und jetzt und hier in dieser Situation war es sowieso überflüssig. Ihr gequältes Lächeln überzeugte ihn natürlich nicht im Geringsten, aber es gab leider nichts, womit er die Situation für sie hätte einfacher machen können.
"Ausnahmsweise."
Zwinkerte er ihr zu und sah dann auf seine Uhr. Er hatte noch einiges vorzubereiten und hatte ja nun auch erledigt, warum er hier gewesen war. Er wollte ihr nicht noch mehr ihrer Zeit stehlen.
"Ok. Ich muss los."
Leicht drängte er sich an ihr vorbei auf die Tür zu und öffnete sie auch schon einen Spalt, ehe er sich noch einmal zu ihr umdrehte und sie eindringlich ansah.
"Pass auf dich auf."
Dann verließ er ihre Wohnung, zog die tür hinter sich zu, verharrte einen Moment reglos, denn das war mal so ganz anders gelaufen, als er es erwartet hatte. Noch einmal atmete er tief durch und machte sich dann auf den Weg nach draußen und zu seinem Wagen.
Er stieg ein, startete den Motor und fuhr in die Nacht.
>> ab nach Haus

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