„Wenn du noch einmal das böse Wort benutzt, schubs ich dich!“ Drohte sie ihr leise lachend, noch während sie sich in ihre Arme ziehen ließ. Sie ließ es sich nicht nehmen, ebenfalls ihre Arme um sie zu schließen, ihr einen kleinen Kuss auf ihre Wange hauchend, bevor sie sich bei ihren nächsten Worte leise Seufzend von ihr löste. Sie wusste wie sie die Worte ihrer Schwester zu deuten hatte und hegte keinen Zweifel daran, dass sie es bitter ernst meinte. Dennoch würde sie das Thema solange sie könnte geschmeidig umschiffen. „Mhm. Ich denke auch. Und ich sage gleich vorab – ich möchte das wir das in Ruhe tun.“ Ihre Worte hatten etwas Bestimmendes, doch wüsste Faye diesen Unterton zu deuten. Schließlich schlug sie diesen nur an, während sie neben ihr Platz nahm, weil sie die ansonsten gute Beziehung zwischen ihnen retten wollte. Früher hatten sie sich auch schon gefetzt, es war wild zu gegangen wie unter Schwestern in der Pubertät so üblich, doch sie hatten sich immer wieder zusammengerauft und das hoffte sie auch jetzt. „Magst du beginnen? Ich denke, dass wäre das Einfachste oder?“ Sie war bereit dazu ihr zu lauschen, sich anzuhören was sie ihr zusagen hatte. Das sie ihr bestimmt nicht alles anvertrauen würde, dachte sie sich bereits, doch das würde dem Umstand an sich keinen Abbruch tun. Hauptsache sie redeten überhaupt.

" Uhhh. Ja kleines fahr deine krallen aus.." > hrhrh < Diese entspannte Stimmung war gerade wirklich Balsam für Fayes Seele. Auch wenn sie wusste, dass sie gleich über Themen redeten die ihr die Stimmung anscheinend wieder vermiesen , genoss sie den Moment. Auch wenn sie den Seufzer ihrer Schwester dezent überhörte , war sie sich sicher sie wusste wie ihre Worte gemeint waren. Sie selbst wäre froh wenn Way jemanden finden würde , der ihr das bieten konnte , was sie verdiente. Aber Slevin war eben auch mit Vorsicht zu genießen. Faye hob die Hand zum Schwur. " Ich schwöre dir das ich versuchen werde dir alles irgendwie zu erklären. Ich weiß das meine Laune momentan nicht die beste ist. Aber daran ist größtenteils Slevin schuld. " Ja in ihren Augen war es auch so. Hätte er ihr diese Geschichte über seine Eltern nicht erzählt wäre sie vermutlich nie darauf gekommen , Damon aushorchen zu wollen. " Ich denke Slevins Gesichte kennst du bereits ? " Doch ohne ihre Antwort abzuwarten sprach Faye weiter. " Ich kenne Slevin schon etwas länger. Wäre er damals nicht gewesen wäre ich jetzt vermutlich nicht mehr in dem Besitz meines Füherscheines. " Wie sollte sie die Geschichte jetzt umgehen, damit sie ihr nicht erzählen musste das sie diejenige gewesen war , die vor ein paar Tagen die Drogen in diesen abartigen Club geschmuggelt hatte. " Ich habe die Tage etwas beobachtet wie in einem Laden Drogen verkauft wurden. Du hättest diese Mädels und Jungs mal sehen sollen , sie waren nicht mal volljährig. Ich habe nicht gezögert und Slevin und seinem Partner direkt bescheid gegeben. Das war der Grund wieso er hier geschlafen hat. " Einen Moment hielt sie inne. Denn jetzt kam der springende Punkt an dem alles kompliziert wurde. " Am nächsten Morgen , kurz bevor du hier aufgetaucht bist , hat er mir das mit seinen Eltern erzählt. Das erste mal ausführlich , versteht sich. Ich kannte diese ganze Hintergrundgeschichte nicht. Es ging um diese Pferdewette. Und anscheinend ist der Vater eines guten Freundes von mir der Mörder oder Mittäter , sieh es wie du möchtest , mit daran Schuld das sie Tod sind. Das komplizierte ist nur das dieser Vater mein Chef ist oder war.." Ihre Gesichtszüge verkrampften sich. Ihr fehlte der Job im Ugly bereits jetzt. Aber das sie heute Morgen eine kleine nette Unterhaltung mit Alexis hatte , würde sie diesen so schnell nicht wieder bekommen. " Jetzt bist du an der Reihe...stell deine Fragen.." Sie hoffte nur, dass sie alles einigermaßen verständlich erklärt hatte. Faye versuchte einfach alles irgendwie zu verdrängen.

Wer Schuld an was hatte, war für sie nicht weiter von Belangen, während sie da saß, ihre Schwester aufmerksam ansah und versuchte möglichst ungerührt drein zu blicken. Nicht weil die Worte ihrer Schwester nicht interessant gewesen wären, sondern damit sie nicht das Gefühl bekommen würde das Wayren irgendeine Form der Wertung vor sich nahm. Alles was nun gesagt würde, würde unter ihnen bleiben und sie würde versuchen möglichst erwachsen mit allem umzugehen, nicht durchzudrehen und nicht auf sie einzureden was sie alles lassen sollte und was nicht. Faye musste tun, was sie für richtig hielt, dass war ihr bewusst geworden, und sie wollte Wayren dabei nicht an Bord haben, auch das hatte sie verstanden, dennoch wollte sie genauesten bescheid wissen, wissen was ihre Schwester trieb, in welche Gefahr sie sich brachte, und wenn es nur war um hier zuhause auf sie zu warten und sie, so kitschig es auch klingen mag, in die Arme zu nehmen wenn es nötig wäre. Faye konnte Slevin momentan noch so sehr nicht mögen, ihm noch so sehr die Schuld für alles geben, aber eines hatte die Zeit mit ihm Wayren gelehrt, was ein Kunststück war in einer derart kurzen Zeitspanne, nämlich das man egal wie gut man es auch meinte, niemanden beschützen konnte, niemanden aufhalten konnte, der sich mit Anlauf der Gefahr entgegen warf. Langsam öffneten sich ihre Lippen, kurz war das Bedürfnis in ihr aufgeflackert etwas zu hinterfragen, doch dafür wäre später auch noch Zeit, weswegen sie ihren Mund wieder schloss und nur sachte nickte. Faye fiel es ganz gewiss nicht leicht ihrer Schwester all das zu erzählen und deshalb lag es ihr fern sie zu unterbrechen bis sie ihr ganz offiziell das Wort erteilte. „Nun gut.“ Entgegnete sie von daher schlicht nachdem Faye sie aufgefordert hatte ihr ruhig Fragen zu stellen und sie dies zunächst lediglich mit einem tief ausgestoßenen Seufzer quittiert hatte. Es waren viele Informationen und sie entschloss sich dazu erst einmal das, wie es sich momentan ihr darbot, simpelste zu hinterfragen. „Du hättest beinahe deinen Führerschein verloren?“ Sie warf ihr einen missbilligenden Blick zu bevor sie jedoch gleich darauf weiter sprach ohne Faye überhaupt die Möglichkeit einzuräumen ihre Frage zu beantworten. „Und du hast deinen Job verloren? Im Coyote? Warum?“ Sie befürchtete das die Antwort sein würde: Mein Chef hat alles herausgefunden, mich gefeuert und nun will er mich aus dem Weg schaffen. Aber sie sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen, ganz davon abgesehen, dass dies noch die am einfachsten zu beantwortenden Fragen wären, die ihr auf der Zunge lagen.

Es gab wohl Momente im Leben, da traf man falsche Entscheidungen oder fing an über das zu grübeln was man bereits getan hatte. Aber Faye würde nichts von dem bereuen. Natürlich würde sich manches gerne rückgängig machen , aber über diese übernatürliche Kraft verfügte sie leider nicht. Auch wenn ihr Verhältnis zu Slevin gerade nicht das beste war , so war er eine Persönlichkeit , der man vertrauen und auf die man sich verlassen konnte. Und eben genau das... war der springende Punkt. Jetzt sollte die Situation umgekehrt sein , und Faye würde alles daransetzen das er ihr ebenso vertrauen konnte - wie sie ihm. Natürlich fiel es ihr nicht leicht das geschehene, in eine paar Stündige Unterhaltung zu fassen. Zudem es ihr unangenehm war. Sie saß ihrer kleinen Schwester gegenüber , die doch gerade soviel vernünftiger war , wie sie. Ihre zurecht gelegten und auf den Punkt treffenden Worte , hinterließen ein langes Echo in ihrem Trommelfell. Diese Situation war war so verzwickt das sie selbst dieses kleine Detail störte. Wäre alles noch bis vor ein paar Wochen würde Faye ihrer Schwester ein müdes lächeln schenken und ihr sagen : Sie solle das Leben genießen und von ihrem Spießer -Trip runterkommen. Verbotenes tun , sich betrinken bis zu einem Blackout , Shoppen gehen ohne an Morgen zudenken. Doch jetzt war alles völlig aus dem Ruder gelaufen und Faye musste sich ihrer Fragen stellen. Sie musste sich ihrer jüngeren Schwester stellen die alles andere als ein Vorbild war - zumindest in diesem Augenblick. Faye legte ihren Kopf in den Nacken und atmete tief durch. Doch wieder zu ihrer Schwester blickend kaute sie leicht beschämend auf ihrer Unterlippe rum. " Habe ich dir das auch nicht erzählt ? " , fragte sie vorsichtig nach. Doch ihre Lippen bildeten unweigerlich ein lächeln. " Reicht es dir ...wenn ich das Wort Autorennen erwähne...ohne näher drauf einzugehen ? " Ihre Schwester war ein helles Köpfchen und sie brauchten nicht viele Worte , um etwas verständlich zu machen. " Ich hatte an diesem Tag die Polizeikontrolle aus den Augen verloren. Doch dank Slevin...bin ich mit einem blauen Auge davon gekommen. " Das sie das mit dem Job hinterfragte war Faye klar. Natürlich konnte sie diesen Teil ohne eine kleine Erklärung nicht verstehen. Tausend wütende Sätze schwirrten in ihrem Kopf , doch sie wollte sich nicht schon wieder aufregen. Am besten war sie nahm alles stillschweigend hin. " Alexis , der Türsteher des Uglys.." Faye schwieg für einen Moment. Sie wusste nicht wie sie ihre Umgehensweise in Worte fassen sollte. " Zwischen und herrschen kleine Machtspielchen. Lass es mich so erklären ; der Morgen an dem du durch diese Tür kamst und das zwischen mir und Slevin völlig falsch interpretiert hast , ist nichts dagegen. Feuer trifft auf Feuer. " Schnell schob Faye das Sushi beiseite alleine dieser Anblick ließ sie würgen. " Ich habe mich heute Morgen mit ihm getroffen. Zuerst ging es darum das ich wieder zurück ins Ugly kommen sollte. Was mich in gewisser Weise schon stolz gemacht hat. Aber gut , vielleicht war ich nicht sehr vorsichtig und einige Worte haben meine Lippen schneller verlassen , als mir lieb war. Er konnte sich eins und eins zusammenzählen. Er weiß das ich über Damon an dessen Vater ran will. Alessandro ist in Alexis Augen... momentan der größte um es einfach auszudrücken. Vermutlich würde er mir eher noch, eine Kugel durch die Brust jagen , als dass ich meinen Job wiederbekomme oder überhaupt irgendetwas in Erfahrung bringen könnte. " Dieses Thema ließ alle Lebensgeister ihren Körper verlassen. Natürlich hatte sie ihre kleinen Rennen noch , aber diese waren eben nicht jeden Tag und Faye liebte ihren Job. Ja, es war sogar ein bisschen Familienersatz. Auch wenn sie dies niemals zugeben würde. " Das bedeutet jetzt sitzt mir nicht nur ein mysteriöser Unbekannter im Nacken , sondern auch Mr. Steel.." Auch wenn es sich anhörte das sie auf einem Schlachtplan stand , beunruhigte sie das ganze weniger. Sie machte sich doch mehr Sorgen um Wayren.

„Es muss dir irgendwie entfallen sein.“ Entgegnete Wayren ihrer Schwester, mit dem Hauch von aufkeimendem Amüsement in ihrer Stimme, dem Ansatz eines Schmunzelns auf ihren Lippen und ihre rechte Augenbraue hob sich unweigerlich. Denn sie war sich durchaus der Schwäche ihrer Schwester für schnelle Autos bewusst und auch wenn das Thema sonst in ihrem Kopf die Alarmglocken schrillen ließ, schien ihr das in Anbetracht der gegenwärtigen Situation das geringste Übel. Wenn es nach ihr ginge, würde Faye nur noch Rennen fahren, vierundzwanzig Stunden am Tag, solange der Wagen sie nur weit genug weg von irgendwelchen gefährlichen Clubbestitzern, miesen Vätern und überhaupt allem wegbrachte, was irgend etwas mit dem Untergrund zu tun hatte. Waren dies Wunschgedanken? Ganz offensichtlich. Denn umso länger sie ihrer Schwester zu hörte, umso mehr sie erklärte was vor sich ging, desto tiefer wurde sie bis auf's Mark erschüttert. Hatte sie gerade wirklich davon gesprochen, dass dieser Alexis bescheid wusste über ihr Vorhaben? Das sie unbedacht gehandelt und zu schnell gesprochen hatte? Ausgerechnet vor einem Treuergebenen des Kopfes einer, wie auch immer, Mafiaorganisation – super Faye, ganz groß. So viel zu dem Thema sie hatte alles im Griff, würde Informationen beschaffen und die ganze Situation meistern ohne dabei ihren Kopf zu verlieren. Es brodelte in ihr, sie ballte ihre Finger zu einer Faust, welche sie sogleich zwischen ihre Beine schob damit Faye ihre Anspannung nicht bereits an ihrer Körpersprache ablesen konnte. Sie hatte sich geschworen Ruhe zu bewahren, ihrer Schwester zu zeigen das man mit ihr reden konnte, das sie sich nicht davor fürchten musste offen mit ihr umzugehen. Also hieß es auch weiterhin gute Miene zum bösen Spiel zu machen, obwohl ihr danach war ihre Schwester zu packen und kräftiger durchzuschütteln als irgendein Sturm es jemals könnte. Warum verdüsterte sich eigentlich die letzten Tage grundsätzlich der Himmel, wenn gerade die Sonne aufgezogen war? Faye schien mit riesigen Schritten immer tiefer in den nebeligen Sumpf der Unterwelt hinein zuwarten und ihr blieb selbst nichts anderes dabei übrig als ihr von der Seite gut gemeinte Ratschläge zu zurufen – Ich hoffe du trägst Regenstiefel! Hast du an einen Schirm gedacht? Als würde dieser fliegende Kugel aufhalten, welche direkt auf den Kopf ihrer Schwester zielten, weil diese es geschafft hatte die Falschen gegen sich aufzubringen. Niemand könnte sie dann noch beschützen, auch nicht Slevin so sehr sie ihm auch zu Gute hielt, dass er es mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen würde. „Du bist also betrübt, weil du deinen Job verloren hast, machst dir aber keine Gedanken darüber das dieser Alexis vielleicht zum Big Boss marschiert und dich verrät? Wenn ihr nicht gerade miteinander schlaft und du ihn so bezirzest, würde ich meinen, das dies wohl eher deine größte Sorge sein sollte.“ Natürlich versuchte sie diese Mischung aus Frage und Tadel durch ein Lächeln abzumildern, durch diese kleine scherzhafte Bemerkung aufzulockern, damit ihre Schwester nicht gleich wieder dicht machen würde. „Weiß Slevin das schon?“ Fragte sie noch bevor sie in einer eleganten Bewegung aufstand um zum Kühlschrank zu tapsen, so tuend als wäre diese Unterhaltung etwas völlig normales, nicht etwas bei dem andere Leute gleich zum Telefon rannten um die Polizei zu rufen. „Auch noch einen RedBull?“ Sie hatte bereits die Kühlschranktür geöffnet und eine Dose für sich in der Hand, es als entspannend empfindend die kühle Dose in den Fingern zu halten, welche sich gerade noch zu einer Faust verkrampft hatten. Sie würde ihrer Schwester nur allzu gern ebenso eine mitbringen, schließlich machte es den Anschein als hätte sie auf einmal genauso wenig Appetit wie sie selbst, jedoch müssten sie ja nicht verdursten und RedBull war schließlich das reinste Lebenselixier. Hach.

Wow !! Dieser Blick, machte ihre gerade noch ausgesprochenen Worte vollkommen zunichte. " Komm mir nicht auf die Tour.." , konterte Faye direkt zurück. Belustigend strich sie sich mit einer Hand, durch ihr immer noch nasses Haar und ließ es leicht über ihre rechte Schulter nach vorne fallen. Ja , sie hatte diesen dummen Fehler gemacht und Alexis zuviel offenbart. Aber vermutlich war sie an jenem Morgen nur völlig überfordert mit allem. Sie war nicht mehr imstande dazu sich selbst zu kontrollieren geschweige denn, ihre Wortwahl. Sie wusste selbst, dass Alexis gerade die unpassendste Persönlichkeit war , bei der sie ihr Mundwerk zuweit aufgeschlagen hatte. Aber nun war es zu spät um sich darüber weiter den Kopf zu zermalmen. War ihre Schwester gerade wirklich in dem Glauben sie könnte Faye verschweigen, was sich in ihr zusammenstaute ? Beruhigend streckte Faye ihre Hand aus und legte diese auf Wayren´s Oberschenkel nieder. Ihr Blick war eindringlich , ja , beinahe schon flehend. Sie wollte einfach nicht das sie sich um sie sorgte. Denn dafür gab es keinen Grund. Faye war taff auch wenn es gerade nicht danach aussah. Wie oft war sie der Hölle schon so nahe, dass sie diese nicht mehr aushaltende Hitze spürte ? Und dennoch war sie immer in der Lage diesem dunklen Abgrund zu entfliegen. Auch wenn sie jetzt bereits einen Schritt weiter war , würde sie nicht fallen. Ja vielleicht war sie sogar ein bisschen von sich selbst überzeugt. Aber sie wusste tief in ihrem innerlichen zu was sie in der Lage war. Und sollte der Tag kommen , an dem sie einen Anruf bekam , ihrer Schwester sei etwas zugestoßen , würde sie über Leichen gehen. Das war alles um was sie sich sorgte und auch weiterhin sorgen würde. Auch wenn die hier gerade aufkommende Stimmung an Farbe verlor , so schaffte es Way das urplötzlich aus dem Nichts ein Regenbogen auftauchte. " Way mein Herz. Er wird es schon lange getan haben. Ich weiß das Alexis keine Freundschaft , wenn man das überhaupt so nennen kann , Alessandro vorziehen würde. Lass dir eins gesagt sein : Er ist völlig anders. " Lachend blickte Faye augenblicklich in eine völlig andere Richtung. Mit wem sie schlief und mit wem nicht offenbarte sie eigentlich niemanden. Aber sie konnte ihrer Schwester nun mal nichts vormachen. Sie las aus ihren Augen wie aus einem Roman , der vielleicht kompliziert und auf seine Weise verschlossen war , doch sie würde auch die versteckten Zeilen entdecken und sie zugleich fein säuberlich interpretieren. " Glaub mir...selbst das bewirkt bei ihm rein gar nichts.." Faye drehte ihren Kopf nur langsam wieder in die Richtung ihrer Schwester. " Way , ich verspreche dir das mir nichts passieren wird. So naiv wie ich vielleicht heute Morgen war , werde ich nicht mehr sein. Selbst ich beherrsche das Spiel mit dem Feuer , wenn es drauf ankommt. Ich bitte dich nur um eins.." Ihre Stimme bewegte sich zu einem flüstern. " Versprich mir..das du egal wem du gegenüber treten solltest...du nicht deinen wirklichen Namen offenbarst. " Sie wollte sie nicht noch mehr verunsichern indem sie ihr gestand das Alexis auch bereits , mit diesem Part vertraut war. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf ehe sie ihre Worte fortsetzte . " Nein...er weiß es noch nicht. Und ich weiß auch nicht wie ich ihm das gerade erklären soll. Seiner Meinung nach habe ich mit der Sache nichts mehr zutun. Aber er weiß das ich hartnäckig bin..." Sie nickte ihrer Schwester zu als diese ihr die Frage nach einem RedBull stellte. Als Way zum Kühlschrank ging und ihre Nase hineinsteckte , klingelte Faye´s Handy. Schnell hatte sie es zur Hand und las die Sms von Damon . > Oh Wow , anscheinend waren die Buschtrommeln doch nicht so schnell wie ich gedacht habe..< Faye wusste das nun das Höllenspiel seine Flammen zog. Mit einem gehässigen schmunzeln antwortete sie ihm. " Vielleicht habe ich meinen Job ja doch schneller wieder , als geplant.." , sprach sie es mehr zu sich selbst. Nicht darauf bedacht das ihre Schwester diese Worte aufschnappen konnte.

Wie um alles auf der Welt kam ihre Schwester auf den Gedanken sich Sorgen um sie machen zu müssen, dass sie gar in Gefahr sein könnte? Auch wenn es sie ehrte, ihr offenbaren würde wie viel Faye an ihr lag, wenn sie es denn laut in Worte gefasst hätte, Wayren war dennoch gut in der Lage auf sich selbst Acht zu geben. Sie war die Jüngere der beiden, stand vollkommen außer Frage, und vielleicht hatte es in ihrer Jugend Momente gegeben in denen sie froh darüber war das Faye sie vor sich selbst und vor anderen beschützt hatte, doch diese Zweit war vergangen. Sie sollte sich keine Gedanken um sie machen, alles was zählte war, das sie sicher gingen das Faye nichts passierte. Und selbst wenn Wayren aufgrund ihres Verwandtschaftsgrads mit einer Zielscheibe auf ihrem hübschen Näschen herumlief, dann änderte dies immer noch nichts an der Tatsache, dass sie erst in wirklicher Gefahr schweben würde, wenn Faye ein weiterer Fehler, was es zu verhindern galt, unterlaufen würde. Denn ja, man dürfte es wohl als Fehler erachten, dass ihre Schwester diesem Alexis gegenüber ihre Zunge hatte nicht zügeln können. Doch daran gab sich Wayren nun selbst die Schuld. Sie hätte nicht zulassen dürfen, dass Slevin und Faye sich derart zusetzen, sie hätte als Schiedsrichter zwischen sie treten müssen, Herr Gott sie hätte Slevin nach Hause schicken müssen und Faye an ihr Bett fesseln oder dergleichen, auch wenn dieser das nicht gefallen hätte. Doch war es zu spät, der Groschen war gefallen und es hieß abzuwarten auf für welche Seite sich der nun wissende Alexis entscheiden würde. Leider schien Faye sich bereits bewusst darüber zu sein, wem gegenüber er Loyalität beweisen würde, was sie mit in Falten gelegter Stirn und einem fast schon theatralisch anmutendem Seufzer zur Kenntnis nahm.“Er wird es schon lange getan haben? Du meinst also das dieser Alessandro bereits über deine Rolle bescheid weiß?“ Sie kräuselte ihre Nase und fragt sich, was dies nun für Konsequenzen haben würde, ob Faye damit bereits mit offenen Armen ins Fadenkreuz getreten war. Vielleicht sollte sie doch nochmal über die Idee mit den Fesseln nachdenken? Wobei könnte es sein das ihre Schwester das lieber von diesem Alexis würde? Für einen kurzen Moment flackert in ihrem Blick etwas Wissendes auf bei dem Kommentar ihrer Schwester und es reichte sogar für den Ansatz eines Schmunzelns, was sie zwar dennoch nicht weiter darauf eingehen ließ, aber es würde eventuell von Bedeutung sein, auch wenn ihre Schwester diesbezüglich anderer Meinung war. „Wie kannst du mir versprechen das dir nichts passieren wird, wenn du vielleicht schon auf der Abschussliste stehst?“ Sie warf ihr einen 'Verarsch dich selbst!'-Blick zu und zwinkerte schmunzelnd bevor sie nach noch einer Dose ihres Lieblings Getränks griff, auch wenn ihre Schwester nicht geantwortet hatte, sie konnte RedBull genauso wenig wie sie selbst widerstehen. „Und ja, ich verspreche es. Bis auf Slevin und die auf der Arbeit weiß niemand wie ich heiße. Ich könnte mir einen Inkognitonamen zu legen, dass hätte was verruchtes.“ versuchte sie zu scherzen, während sie die Kühlschranktür mit einem schwungvollen Stubs ihres Prachthinterns schloss. „Bitte was?“ Natürlich hatte Wayren die Worte Faye's vernommen und augenblicklich blieb sie ihr zugewandt stehen und ließ ihre Arme sinken, die Dosen schlaff in ihren Händen haltend. „Wie? Du bekommst deinen Job wieder?“ Sie versuchte zumindest möglichst unbekümmert drein zu blicken, als wäre es eine Überraschung der guten Sorte, als würde sie sich für ihre Schwester freuen. Doch in ihrem Kopf liefen die Zahnräder ihrer Gedanken bereits wieder auf Hochtouren, hakten ineinander ein und ließen sie vom einen zum anderen kommen. Wayren empfand die Gefahr in welcher Faye schwebte als wesentlich größer an solange sie in diesem Laden arbeitete, solange sie genau unter der Nase dieser Verbrecher herumtanzte. Einzige Hoffnung - ihre Schwester hatte gesagt, dass sie noch nicht mit Slevin gesprochen hätte, doch was viel wichtiger war, sie hatte _ihr_ auch nicht verboten dies zu tun.

Way hatte anscheinend immer noch keinerlei Ahnung mit wem sie es hier zutun hatten. Aber hatte Slevin es ihr nicht bereits ausführlich erklärt ? Es waren keine kleinen Tankstellenräuber , oder kleine Gangs die die Straßen unsicher machten. Nein diese Leute - oder Monster wie Faye sie immer so liebevoll nannte ,- griffen nicht direkt den brodelten Kern an. Sie suchten viel tiefer unten in der Surprise - Kiste. Sie suchten sich Familienmitglieder mit denen man den Hauptkern zu Fall bringen konnte. Und genau das wollte sie niemals durchmachen. Daher war und würde ihre einzige Sorge nur Way sein. Ja sie hatte keine kleinen Fehler begannen , aber hatte ihre Schwester schon mal den Gedanken gepflegt das dies alles Taktik war ? Wie gesagt Faye war eine Frau die hinterlistige Spielchen auspackte , wenn es an der Zeit wäre. Vielleicht wollte sie das Alexis erfuhr was sie vorhatte. Vielleicht wollte sie auch das Alessandro sie auf dem Kicker hatte. Alle liefen genau in die Richtung die Faye sich in ihrem Köpfchen so schön zurecht gelegt hatte. Jeder hatte seinen Blick auf sie gerichtet , was ein vertaler Fehler war , der ihr dennoch zugute kam. Alexis war ein Perfektionist aber selbst er fraß ihr gerade aus der Hand indem er nur sein Handy zückte und Alessandro alles brühwarm präsentierte. Ihr Wort stand gegen seins. Auch wenn Alessandro ihm mehr Glauben schenkte als ihr , war da immer noch der gute Damon. Leicht manipulierbar und wenn man ihn gewisse Reize offenbarte würde sein Verstand aussetzen. Nicht das es jetzt den Anschein machen würde , sie würde es zuweit treiben , aber Faye wusste wie man Männer um den Verstand brachte. Und es würde ein leichtes werden Damon gegen Alexis aufzubringen . Da die Bindung der beiden nicht mehr das war , was sie sein sollte. Man dürfte ihr Spiel als abgrundtief abartig bezeichnen , aber wenn sie so an ihr Ziel kam würde sie es nicht mit einem einzigen Wimpernschlag bereuen. Kurz zuckte sie etwas desinteressiert mit ihren Schultern. " Ich sagte bereist Alexis spielt in einer anderen Liga. Er ist ihm hörig. Er würde ihm vermutlich die Füße küssen , wenn Alessandro es ihm abverlangen würde. " Natürlich übertrieb Faye mit ihrer außerordentlich abwertenden Wortwahl , aber sie wollte ihrer Schwester begreiflich machen welch eine Macht Alessandro auf Alexis ausübte. " Wie ich es dir versprechen kann ? Verlangst du jetzt wirklich eine Antwort darauf ? Sie mich an , seit wann kennst du mich ? Wenn ich dir etwas verspreche werde ich es auch halten. El Basta. " Mit einem kleinen Zwinkern wollte sie ihrer Schwester zeigen das sie es ehrlich meinte und sie ihr in diesem Punkt absolut vertrauen konnte. Sie sollte ihre Worte annehmen und ihr einfach mal ohne jegliche Bedenken , vertrauen. " Uhllaala Schwesterherz. Seit wann stehen wir auf verruchtes ? " Mit einem fragenden Blick musterte sie ihre kleine Wayren. " Anscheinend habe ich echt was verpasst. Wie wäre es mit Anna ? " Faye musste herzhaft lachen. " Das hat was von einer heißen Krankenschwester.." Leicht pfeifend blickte sie durch den Raum , sie rechnete aber schon mit einer fliegenden RedBull Dose. " Und jetzt erzähl mir mal was das mit Slevin auf sich hat..?" Natürlich lenkte sie vom Thema ab. Aber Wayren wusste bereits zuviel und den Rest würde Faye definitiv für sich behalten.

Mit ein Stück weit zusammengekniffenen Augen schaute Wayren ihre Schwester auf deren, vermutlich eher rhetorisch gemeinten ,Aufforderung hin dennoch an, denn wie so oft erhoffte sie sich das ihr Gegenüber sich durch die Regungen seiner Mimik und Gestik verriet, offenbarte was wirklich hinter ihren mit sehr viel Bedacht gewählten Worte steckte. Denn sie hatte keine Zweifel daran, dass jedes Wort aus ihrem Mund zuvor bereits drei Mal in ihren Gedanken über ihre Lippen gekommen war, schließlich war ihre Schwester keine Anfängerin, alles was Bluffs anging, was geschickte überspielen wahrer Gefühle anging, hatte sie sich in der Vergangenheit mühselig von ihr abgeschaut und sie war sich dessen bewusst, das sie selbst es bei Weitem noch nicht in solch einem Maße wie Faye perfektioniert hatte. Und natürlich, trotz ihrer Hoffnung, ihre Schwester war wie immer Profi durch und durch. „Gut. Also nehme ich dich beim Wort!“ Mehr würde sie dazu nicht sagen, mehr musste diesbezüglich auch gar nicht gesagt werden, denn wenn Faye im Allgemeinen ein Thema für beendet erklärte, dann war es das auch. Einmal ganz davon abgesehen, dass es schließlich nicht so war als würde sie ihr nicht vertrauen, als würde sie nicht vermuten das sie sich still und heimlich bereits Plan A,B und C zurecht gelegt hatte, auch wenn sie diese ganz gewiss mit niemandem teilen würde. So blieb ihr nichts anderes übrig als geistlich mit dem Regenschirm zu winken und abzuwarten wie stark der Sturm wirklich werden würde. Nun aber genug mit den Regenmetaphern auch wenn sie sich noch so herrlich anbieten! „Die verruchte Anna schiebt dir gleich die Dose quer sonst wohin! Nur kann dir dann auch keine Krankenschwester mehr helfen, glaub mir.“ Lachte sie mehr oder weniger ausgelassen bei dem Mumpitz den sie gerade von sich gaben, während sie die Dose demonstrativ auf Sichthöhe hob um ihr diese eine Warnung sein zu lassen. Sie würde diese ganze Sache noch nicht ad Acta legen, mit Sicherheit nicht, doch mehr hatte sie von ihrer Schwester heute nicht zu erwarten und dessen ist sie sich bewusst. Wahrscheinlich hatte sie ihr sogar schon mehr anvertraut als sie es eigentlich jemals vorgehabt hatte und doch, sie würde sich jede einzelne Information merken, sie abspeichern und sich schlau machen im Verborgenen. Niemand müsste wissen was sie für Erkundigungen einholte, niemand würde es mitbekommen, während alle weiter annahmen die kleine Wayren würde schon auf das hören was ihr die Großen sagen. Und noch während ihre Schritte sie um ihre Schwester herumführten, sie die Dose direkt vor ihrer Nase abstellte da sie das Sushi ja fort geschoben und damit Platz geschaffen hatte um sich im nächsten Moment wieder hinzusetzen, schlich sich auf ihre Lippen ein unschuldiges Lächeln. Die kleinen Grübchen, welche ihr grundsätzlich diesen süß anmutenden Gesichtsausdruck auf's Gesicht zauberten traten hervor und dessen war sie sich auch bewusst, setzte sogar darauf. „Was meinst du?“ Ein leises Zischen verriet das sie ihre Dose geöffnet hatte, welche sie sogleich an ihre Lippen führte um einen Schluck zu trinken, während sie ihre Schwester nicht aus den Augen ließ. „Oh Gott, ich würde sterben ohne das Zeug. Elendig zugrunde gehen.“ Sie hatte doch fälschlicher Weise nicht wirklich angenommen das sie es ihr so einfach machen würde, oder?

Konnten sie diese ganzen dunklen Wolken jetzt mal beiseite schieben und sich auf das konzentrieren was sie hatten - sich ? Natürlich hatte Faye Wayren versprochen sie würde über das vergangene sprechen , aber wollten sie damit wirklich ihren ganzen Abend verplanen ? Man konnte nichts mehr ungeschehen machen und auch, konnte man Faye nicht stoppen was ihr weiteres Vorhaben anging. Ein flüchtiges nicken brachte sie ihrer Schwester zum guten Schluss entgegen. Das musste für diesen Abend allemal genügen. Ihr war sicherlich bewusst , dass Way diese Nacht mit etlichen Fragen in ihrem Bett liegen würde und sich ihr kleines zierliches Köpfchen zerbrechen würde. Doch es gab keinen Grund dazu. Vertrauen stand im Haus Chamberlain gerade an der Tagesordnung. Schockierend fixierte Faye den Blick ihrer Schwester. " Ohhoo. Nicht gleich kratzbürstig werden Herzchen. " Provozierend musterte Faye ihre kleine Schwester. " Mhhh...ich glaube ich könnte dir sogar ein Krankenschwesterkostümchen besorgen ich meine, wenn deinerseits Interesse besteht. " Es war einfach zu verlockend ihre Schwester ein wenig zu reizen. Zumal Faye da gerade noch ein paar kleine Gemeinheiten durch den Kopf schwirrten. Aber ob Wayren diese jetzt schon verkraften würde ? Versuchte sie sie wirklich gerade mit ihrem Engelsblick zu manipulieren ? Ja sie versuchte es wirklich. Das zischen ihrer Dose schien für die die perfekte Ablenkung , aber da kannte sie ihre Schwester schlecht. Ihren linken Arm auf dem Tresen platziert und den Körper in Wayren ´s Richtung gedreht, starrte Faye sie nun an. " Und du bist dir sicher das er der richtige ist , ja ? " Wayren konnte noch so gut versuchen das Thema im Raum stehen zulassen , sie wusste genau das ihre Schwester ziemlich nervig werden konnte. Und immerhin hatte Faye ihr ja auch einiges an Geheimnissen offenbart. Sie sollte sich nicht zurückhalten. Faye war ganz Ohr. Doch ihr Blick huschte für eine Sekunde auf die Uhr über der Türe. Sie brauchte heute Nacht definitiv mehr Schlaf , der Tag morgen würde anstrengend werden.

Oh Mist, sie starrt mich an! - ging es ihr durch den Kopf, denn sie wusste ganz genau was das zu bedeuten hatte. Sie würde keine Ruhe geben, irgendeine Frage würde jetzt noch kommen, wenn nicht sogar mehrere. Und da war sie auch schon, wie erwartet und vor allem befürchtet. Das sie aber auch keine Ruhe geben konnte. Schrecklich wenn einem dann auch noch bewusst wurde das es in den Genen lag und man selbst genauso wäre. Ein gedanklicher Fluch, ein weiterer Schluck und sie würde sich stellen müssen. Sich deshalb bewusst Zeit lassend damit ihre Dose wieder abzusetzen und sie vor sich zu stellen, überlegte sie ob ein erneutes Ausweichmanöver die erhoffte Wende im Frage-Antwort-Spiel bringen würde, oder ob das Faye's Interesse nur noch mehr schüren würde, vermutlich Letzteres. „Nein.“ War in der nächsten Sekunde ihre ehrlich Antwort, denn es herrschten schon genug Geheimnisse zwischen ihnen beiden als das sie jetzt eines daraus machen würde, dass sie schlichtweg nicht wusste ob Slevin der Richtige war. Wie sollte sie das auch? Brachte er sie zum Lächeln? Ja. Brachte er ihr Herz dazu in einem schnelleren Rhythmus zu schlagen? Ja! Brachte er sie dazu sich einfach nur wohl zu fühlen in seiner Nähe? Definitiv! Und doch hatte sie keine Ahnung nach solch einer kurzen Zeit des Kennenlernens. Manchmal konnte man solch eine Frage nicht nach Jahren beantworten und sie sollte das nach wenigen Tagen? Ganz zu schweigen davon, dass es da irgendeine mysteriöse Freundin gab, nach deren SmS er komisch zu ihr war, was allerdings ihr kleines Geheimnis bleiben würde, sonst hätte Slevin bei ihrer Schwester vermutlich einen noch schlechteren Stand. „Aber lass mich mal machen.“ Fügte sie nach wenigen Sekunden des Schweigens und Anstarrens ihrer Dose noch hinzu, ihren Kopf in ihre Richtung drehend um ihr mit der Andeutung eines Lächelns auf ihren Lippen zu zuzwinkern. Sie setzte ganz klar darauf, dass Faye die letzten Worte akzeptieren würde, denn schließlich gestand sie ihr das gleiche Recht zu was so vieles in ihrem Leben anging. „Willst du ins Bett?“ Fragte sie nun bevor sie noch einen Schluck nahm, den Blick ihrer Schwester hin zur Uhr durchaus bemerkt habend. Sie würde es ihr nicht übel nehmen, sie selbst freute sich auch darauf in ihr Bett zu kommen, mit der Absicht morgen an ihrem ersten Arbeitstag fit zu sein.

War ihre Schwester nicht diejenige von beiden die an die Liebe auf den ersten Blick glaubte ? Sie meinte sich wage an solche Worte erinnern zu können. Aber vermutlich war ihr genau dieses Thema gerade mehr als unangenehm und Faye würde sie aufgrund dessen , nicht weiter mit ihren welchen Fragen quälen. Faye würde so oder so mitbekommen wie sich das ganze zwischen ihnen entwickeln würde. " Lass mich mal machen ? " In jeglicher Hinsicht machte sie dieser Satz gerade stolz. Denn Wayren hatte doch was von ihrer Schwester. " Viel Erfolg.." Und diese Worte meinte Faye ernst. Sie selbst wusste wie sehr der Charme der Chamberlains unterschätzt wurde. Slevin würde sich noch umsehen. Und da war wieder ein triumphierendes lächeln , welches ihren Abend doch noch rettete. " Ja ich denke ich werde mich schlafen legen. Ich muss zumindest mal eine Nacht durchschlafen.." Auch wenn sie nicht die geringste Hoffnung hatte das sie das dies tun würde. " Wir hören und sehen uns Morgen irgendwann.." Faye ließ ihren kleinen Hinter von dem Hocker rutschen und hauchte ihrer Schwester einen kleinen Kuss auf die Wange. " Danke für den doch sehr harmonischen Abend Herzblatt.." Beinahe Elfengleich verließ Faye mit diesen Worten die Küche.

>> Schlafzimmer

Wenn man sich auf etwas verlassen konnte, dann auf die Qualitäten einer Chamberlain und daran würde sich so schnell auch nichts ändern, ganz im Gegenteil – es hieß dem Namen alle Ehre zu machen und das würde sie, auch wenn sie noch nicht genau wusste in welche Richtung es gehen würde. Sie war immer sehr erfolgreich darin gewesen ihrer Umwerber charmant in ihre Schranken zu weisen, doch nun war sie sich relativ sicher das sie das in diesem speziellen Fall gar nicht wollte. Oder doch? Sie schwankte in diesbezüglich ihrer Sichtweise wie ein Betrunkener morgens um halb fünf auf der Park Avenue, was aber zum größten Teil an Slevin selbst und seinem verhalten lag. „Mhm.“ Murmelte sie nur, noch immer in Gedanken versunken, bevor ihr ein Licht aufging was Faye da gerade gesagt hatte. „Ja, morgen irgendwann. Und schlaf gut!“ Zumindest hoffte sie es für ihre Schwester, konnte sie sich doch recht gut vorstellen, dass sie es momentan nicht leicht hatte was dies betraf. Dem zum Trotz lächelte sie Faye aufmunternd an, ihr ihre Wange hinhaltend bevor sie ihr dann einen kleinen Klappser auf den Hintern gab während sie sich umdrehte. „Ich habe zu danken! Und nun ab mit dir.“ Scherzte sie leise lachend, während sie ihr jedoch mit einem von Schwesterliebe erfüllten Blick nachsah. Sie war froh über den Verlauf des Abends, es war endlich mal wieder so wie es sein sollte, hier und da gespickt mit in der Luft liegenden Spannung, doch im Großen und Ganzen war es ein Vergnügen gewesen. Huch! - Sie zuckte unweigerlich zusammen als ihr Handy in ihrer Tasche vibrierte und sie dies nicht nur aus ihren Gedanken riss, sondern auch aufschrecken ließ. Augenblicklich ließ sie sich vom Stuhl rutschen, fischte das kleine Gerät mit flinken Bewegungen ihrer Finger aus ihrer Tasche um sich noch ihre Dose zu schnappen und dann schon antwortend in den Flur zu stolzieren.

Gut! Er würde dieses Thema dann nun erst einmal ruhen lassen. Es war ja auch wirklich müßig, denn so langsam fingen sie an sich im Kreis zu drehen und das nütze ja niemandem etwas. Sie würden einfach alles auf sich zukommen lassen und dann weiter sehen.
Sicher machte es die ganze Sache aufregender, wenn nicht gleich jeder Hans und Franz sehen würde, dass sie zueinander gehörten. Doch konnte Alexis beim besten Willen nicht sagen, wie er reagieren würde, wenn ein anderer Kerl sie anflirten würde. Er hatte eben so absolut keine Erfahrung mit Beziehungen, aber ihm schwante, dass er da vielleicht ein kleines Bisschen besitzergreifend werden würde. Er würde den Typen nicht unbedingt krankenhausreif prügeln, aber ihn sich ordentlich zur Brust nehmen. Auch wenn es ja gemeinhin hieß, dass man sich draußen Appetit holte und zu Hause aß, aber er teilte eben nicht gern.
Sie würde schon merken, wenn er anfangen würde, ihr Spitznamen zu geben. ;) Also immer locker bleiben.
Dass sie den Respekt vor Slevin bereits verloren hatte, konnte er gut nachvollziehen, denn seit dieser wieder in ihr Leben getreten war, hatte er es doch ganz schön auf den Kopf gestellt und das nicht unbedingt zum Positiven. Und Alexis´ bester Freund würde er eh nie mehr werden! Und wenn sie ein bisschen Nachhilfe in unfairen Spielen brauchte, würde Alexis ihr gern ein wenig Nachhilfe geben.
Na da hatten sie doch dann die besten Voraussetzungen. Was sollte da also noch schief gehen? Und auch wenn er diese 3 überaus verhängnisvollen Worte vorhin schon einmal gedacht hatte, hieß das noch lange nicht, dass er sie auch ebenso flockig über die Lippen brachte! Es hatte ihn schon Überwindung gekostet, sie überhaupt zu denken, also brauchte sie keine Panik zu haben. Aber man musste ja auch nichts überstürzen. Bei ihnen würde wahrscheinlich sowieso alles etwas langsamer passieren, was anderen Paaren so leicht von der Hand ging. Aber das machte sie 2 eben besonders.
Sie glaubte ihm nicht, dass er das durchziehen würde? Dass es ihm nicht gelingen würde? Sie sollte ihn besser nicht unterschätzen, denn wenn es sein müsste, würde er ihr auch eine Keule über den Kopf ziehen und sie an ihren Haaren ins Krankenhaus schleifen, wenn es die Situation erforderte! Das würde dann mal wieder ein überaus interessantes Kräftemessen zwischen ihnen werden. ^^
Natürlich übertrieb sie es mit ihren Worten maßlos. Es wären sicher nicht alle Cops hinter ihm her, denn es gab doch genügend, die auf Alessandros Gehaltsliste standen und ihn schon früh genug warnen würden, wenn sich eine Hundertschaft auf den Weg machen würde, um ihn festzunehmen. Es war eben doch nicht ganz so einfach, ihn zu schnappen. Natürlich war er nicht davor gefeit, dass es nicht doch einmal passieren würde und er war eigentlich nicht so scharf darauf jemals wieder das Innere einer Zelle zu sehen, aber es gehörte eben zum Berufsrisiko.
Sanft legte er seine Hand wieder an ihre Wange und sah ihr tief in die Augen.
"Ich arbeite für die Mafia. Beantwortet das deine Frage nach dem Schaden?"
Ja, er zog die Situation jetzt vielleicht ein wenig ins Lächerliche, aber was hatte sie erwartet? Er stand eigentlich immer auf der Abschußliste, nur jetzt eben noch ein bisschen mehr als vorher. Daran musste sie sich gewöhnen. Irgendwie.
Bei ihren Worten, dass er den Weg in die Küche sicherlich noch finden würde, legte sich ein anzügliches Grinsen auf seine Lippen, denn natürlich würde er den Weg finden. Er hatte ein paar nette Erinnerungen an ihre Küche.
"Nein, ich denke, ich erinnere mich noch an den Weg."
Als sie ihn dann umdrehte, sah er noch einmal kurz über seine Schulter und griff nach ihrer gesunden Hand, um sie sanft mit sich zu ziehen.
In der Küche angekommen, ließ er ihre Hand dann auch schon wieder los und kümmerte sich mal selbst darum, dass die Kaffeemaschine mit Wasser, Filtertüte und Kaffeepulver befüllt wurde, denn sie war ja doch ein wenig eingeschränkt. Schließlich knippste er die Maschine an und setzte sich dann zu ihr an den Tisch.
Kam es nur ihm so vor oder war es nun auf einmal irgendwie schwieriger stinknormalen Smalltalk zu führen?

Ja dieses _Thema_ Eifersucht sollten sie vielleicht doch ein wenig vertiefen , wenn er es schon mal angeschnitten hatte !? Vielleicht änderte es seine Meinung wieder und wollte seinen Weg doch alleine beschreiten. Wo sollte sie bloß anfangen ? Er wusste das sie nicht einfach war, sie hatte einen extremen Sturkopf , Stolz floss nur so durch ihre Adern , und zu dem ganzen kam diese ganz besondere Seite. Er war Besitzergreifend ? Dann hatte er sie noch nicht erlebt. Oftmals reichte ein Blick schon und Faye würde innerlich explodieren. Sollte es aber soweit kommen das ihn jemand anfasste oder gar versuchte ihn anzumachen. Ja , dann sollte diese kleine Schlampe lieber anfangen zu laufen ...obwohl das würde auch nichts nützen sie würde nur Müde sterben. Faye würde natürlich versuchen ihre ganzen Sinne zusammenzuhalten während sie sich bei der Arbeit befanden. Doch selbst da wüsste sie nicht wie gut sie sich kontrollieren könnte. War er sich also immer noch Sicher was dieses WIR betraf ? Es würde Situationen geben in denen sie sich selbst zügeln mussten , vielleicht würde es sogar dazu kommen das sie sich gegenseitig ermahnen müssten, wenn es drohte zu eskalieren. Wie er wiedereinmal sah war sie nicht das normale Frauchen.
Uhhh. ^^ Er würde ihr Nachhilfe geben ? _Das_ hätte er ihr besser nicht anbieten sollen. Verdammt... okay. Vermutlich ging ihr Kopfkino gerade mit ihr durch. Und in diesem Moment verfluchte sie Slevin & Cem ein weiteres mal. Dank ihnen müsste sie die erste Zeit auf genau diese Stunden verzichten. Grrrrr. Faye beschwor gerade die Hölle....zumindest gedanklich.
HOSSA !! Immer langsam hier. Er würde es niemals zustande bringen ihr eine Keule über den Schädel zu ziehen. Aber alleine das er es in Betracht ziehen würde , machte das ganze sehr amüsant. Das musste sie ihm schon lassen. Kräftemessen ? Sowas hatte sie gar nicht nötig. Tzees. Trotzdem könnte er es gerne versuchen aber er sollte nachher nicht am Boden zerstört sein , wenn sie wiedereinmal die Oberhand behielt. Das könnte ja noch lustig werden. Sein Wort gegen Ihres. Prima. ^^ Schon war befanden sie sich im verflixten siebten Ehe - Jahr , oder wie ? Wahrscheinlich bewegten sie sich für immer im siebten Ehe - Jahr . Passen würde es ja zu ihnen und ihrer - für die Menschheit nicht akzeptablen - Beziehung.
Als seine Hand erneut ihre Wange aufsuchte blickte Faye ihm fragend ins Gesicht. Doch zugleich trat ein völlig schockierender Gesichtsausdruck hervor. " Ja und wie. Du hast nicht nur nen Schaden....du bist völlig gestört.." , brachte sie es schmunzelnd hervor. Ob sie sich daran gewöhnen würde konnte sie ihm nicht versprechen. Es war eine völlig neue Situation. Was davor in seinem Leben so abging interessierte sie nicht wirklich. Doch jetzt war es ihr schon wichtig ihn im Ganzen zurückzubekommen. Sehr schön. Leicht klopfte sie ihm auf die Schulter , so als kleines Sternchen dafür , dass er sich erinnern konnte. Ja , es war schon irgendwie seltsam. Alles. Das er sie mit sich zog fand sie ja dann schon irgendwie niedlich. Jetzt würde er sie bestimmt Lünschen. ^^
Da sie gerade völlig überflüssig war ging Faye direkt zum Tisch und platzierte ihren kleinen Pop auf einen der Stühle. Als er mit allem fertig war und sich zu ihr gesellte , wusste sie ihm ersten Augenblick nicht was sie sagen sollte. Wie war das mit dem Smalltalk ? Sie nicht gut in solchen Sachen , definitiv nicht. Sollte sie ihn fragen wie sein Tag war. Neee. Sie würde nicht einen auf alte Ehefrau machen. Natürlich könnten sie sich auch einfach über das Wetter unterhalten, wäre ja nicht verkehrt, Doch es schien ihr nicht gerade angebracht. Faye war wirklich maßlos überfordert. Das einzige was sie schaffte war milde zu lächeln. Es gab Fragen aber ob sie diese jetzt stellen würde nachdem er vorhin fast durch die Wand gebrochen war ? " Tust du mir einen Gefallen ? Kannst du den Plan so umschreiben das ich die erste Zeit nicht auf Cem treffen muss ? Ich meine wenn ich wieder da bin ..." Ja , sie hatte kein gutes Gefühl dabei wenn sie wieder zurückkehren würde und in das Gesicht dieses Monsters blicken musste.