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Eine kalte Dusche würde sie beruhigen, die Wut hinfort spülen die sie gerade für ihn empfand. Er hatte es versaut. Den Tag, den Sex, den Moment in dem sie beschlossen zu versuchen zusammen zu wohnen. Wenn sie nun an diesen Augenblick zurück denken würde, käme ihr immer in den Sinn das er sie danach hatte vögeln wollen unter der Prämisse zur gleichen Zeit darüber nachzudenken wie viel Platz er ihr im Schrank zu teilte. Hallo? Hatte er sie einmal genauer betrachtet? Sie war heiß, anbetungswürdig, so mancher würde auf Knien vor ihr her rutschen und betteln das sie mit ihm schliefe, würde ihr die Füße küssen nur für einen Kuss von ihr. Und er? Das konnte doch nicht wahr sein. Wie konnte er vom einen auf den anderen Moment so ein Idiot sein? Leise schnaubend drehte sie noch mehr das Wasser auf, ließ es auf sich niederprasseln, während sie sich mit beiden Händen an der Wand abstützte und ihren Kopf ein wenig sinken ließ. Ihre Augen geschlossen, ihre Lippen fest aufeinander gepresst, ließ sie sich die Tropfen des Wassers über ihren Nacken rinnen, ließ ihren Rücken, ihre Brüste, ihre Schenkel davon umspielen in der Hoffnung das es ihr Gemüt besänftigen würde.

Er hört die Dusche als er bei der Badezimmertür vorbeigehen will und bleibt stehen, öffnet die Tür und geht langsam hinein, kratzt sich am Hinterkopf, weil echt, er weiß nicht was er falsch gemacht hat, weswegen er sie kurz beobachtet wie sie unter der Dusche steht und oh mann, er darf sicher nicht zu ihr runter, dann aber räuspert er sich vernehmlich und sieht sie an.
"Wayren!" sagt er etwas lauter und legt ihr Kleid neben die Spüle, seinen Blick durch das Badezimmer schweifen lassend, grinst er leicht, denn sie hat echt Geschmack, aber er schweift schnell wieder zu ihr und sieht sie an. "Was ist los? Habe ich was falsch gemacht?" Aber da kann sie sehen, deswegen hat er so selten Beziehungen gehabt, weil er einfach scheiße darin ist, aber er steht auf sie und ist in sie verliebt, er würde alles für sie tun, seltenheit bei ihm.

Ganz dumme Idee ihr nachzukommen, wirklich die dümmste die er jemals hatte. Erinnerte er sich daran wie er losgestürmt war um seine Eltern zu rächen? Das er ihr nun gefolgt war, es wagte das Wort an sie zu richten, war eine _noch_ dümmere Idee! Er möge ihr den Vergleich verzeihen, aber es würde ihm wohl verdeutlichen wie brenzlich die Situation gerade für ihn war, würde ihm verdeutlichen das er gerade mit seinem Leben spielte. "Verzieh dich, Slevin!" War vorerst das Einzige was über ihre Lippen kam, kalt und unnachgiebig, gleichgültig als würde sie ihn kaum kennen. Denn er hatte sie gerade gekränkt, gedemütigt, hatte so getan als säße irgendein billiges Flittchen auf seinem Schoß und nicht die Frau die er seine Freundin nannte, mit der er zusammen leben wollte. Hatte sie vorhin noch befürchtet das er annehmen könnte sie sei billig? Leicht zu haben? Nun hatte er ihr die Antwort geliefert. Was hatte er sich dabei gedacht? Und fragte er gerade tatsächlich ob er etwas gemacht hatte? Das war ja wohl die Höhe, das schlug dem Fass endgültig die Krone aus. "Fick dich, Slevin. Ehrlich. Tu's einfach!" Blaffte sie ihn an ohne das sie ihn auch nur einmal angesehen hatte seit dem er den Raum betreten hatte. Sie wollte nicht mit ihm reden, wollte ihn nicht ansehen, wollte ihn zum aller ersten Mal seit dem sie sich kannten nicht in ihrer Nähe wissen. Sie würde gleich ihre Sachen nehmen und einfach ins Hotel fahren, sich irgendwie abreagieren. Es war nicht das Mutigste das sie tun konnte, aber immerhin das hatten ihre Schwester und sie gemeinsam, wenn es unangenehm wird, dann flüchten die Chamberlains gerne mal. Verdammt nochmal! - fluchte sie innerlich, während sie sich wünschte das er zu ihr unter die Dusche kam. Warum? Weil er ihr dann den Gefallen tun und ausrutschen könnte oder dergleichen. Denn wenn sie gedacht hatte das kalte Wasser würde sie besänftigen, dann war sie einem Irrglauben verfallen. Gott, sie kam sich so unfassbar dämlich vor. Sie hatte auf seinem Schoß gesessen, hatte ihm ins Ohr gesäuselt das sie alles für ihn tun würde und er verbot ihr den Mund. Vielleicht hätte sie darüber noch geschmunzelt, hätte nicht einmal darauf reagiert, doch dann setzte er noch einen drauf indem er ihr Anweisungen gab wie einer billigen Nutte. Sie wusste das er es auch anders konnte, charmant, dirigierend, so das man gerne tat was er von einem wollte, doch diese Art an ihm war ihr neu und sie mochte sie _nicht_! Doch der krönende Abschluss waren seine letzten Worte. Woran dachte er bitte, wenn sie miteinander schliefen? Hatte sie bisher noch angenommen er wäre bei ihr, wenn sie miteinander schliefen, das dies die einzige Zeit war, in der er wirklich ganz und gar auch gedanklich bei ihr war, belehrte er sie auch was das betraf eines Besseren. Man, sie regte sich so unfassbar auf, kam sich so schäbig vor. Sie musste hier raus, musste weg von ihm, sonst würde sie ihm doch noch eine knallen. Deswegen stellte sie das Wasser rasch ab, stieg tropfender Weise aus der Dusche und ohne ihn anzublicken griff sie nach dem ersten Handtuch das sie in die Finger bekam. "Hier! Kannst du behalten!" Sie hatte nach dem Kleid gegriffen und drückte es ihm nun im vorbeigehen rabiat an die Brust, während sie sich an ihm vorbei schob. Hey, sie hatte es gekauft um ihm zu gefallen, also könnte er es auch haben. Sie wollte es nicht mehr. War scheinbar zu kurz, erweckte den falschen Eindruck. Sie auf jeden Fall mochte es nicht mehr und er könnte es sich ja als Trophäe über sein Bett hängen, als andenken an die Frau die ihn hatte stehen lassen gerade nachdem sie eigentlich bei ihm einziehen wollte. Machte sie gerade ein Fass auf? Übertrieb sie? Auf jeden Fall und vielleicht würde sie das auch irgendwann einsehen, aber nicht jetzt, dazu war sie viel zu wütend.

Überrascht sieht er sie an, wie sie mit ihm redet und ihm klappt der Mund auf, weil er wirklich keine Ahnung hat, was er falsch gemacht hat, denn er wollte nicht das es rüber kommt, als wäre sie nur seine Nutte, hey, sowas würde er nie denken, schon alleine deswegen rallt er nicht, was ihr Problem ist, versteht sie nicht und sieht sie sichtlich verwirrt an.
"Hör auf mit mir zu reden, als wäre ich der letzte Trottel!" schnauft er dann unglaubwürdig, als sie aus der Dusche kommt und ihm das Kleid gegen die Brust drückt, er fasst sie am Arm und dreht sie zu sich herum, sieht ihr ernst in die Augen und atmet tief durch. "Klär mich auf Wayren, denn ich habe nichts getan, außer vielleicht gefragt, ob im Schrank genug Platz für dich sein könnte... und das nur, weil ich mir gerade noch Gedanken gemacht hatte, weil du ja bei mir einziehst... was ist verdammt nochmal dein Problem?!" er sieht sie ernst an und wechselt mit seinem Blick von einem Auge zum anderen, leckt sich über die Lippen und lässt ihr Handgelenk los, atmet tief durch und fährt sich über sein Gesicht, geht dann an ihr vorbei und drückt ihr das Kleid wieder in die Hand. "Ich zieh keine Kleider an, aber danke." sagt er nur genauso kühl wie sie vorher mit ihm geredet hat, schüttelt seinen Kopf und geht dann wieder aus dem Bad, murmelt unverständliches Zeug und wartet vor der Badezimmertür auf sie, denn er will sie ja nicht stören beim Schön machen, am Ende verschmiert sie noch irgendwas. Tzz. Er weiß nicht, was er getan hat und seinen Kopf gegen die Wand lehnend, schließt er seine Augen, spannt seine Kiefer an und moah, er ist so froh morgen wieder auf die Arbeit zu können.

Sie würde seine Worte und sein Verhalten nicht auch nur eines Wortes zu viel würdigen, ganz ehrlich. Sie zog sich an, raffte die paar Sachen zusammen die sie bei ihm, in _seiner_ Wohnung hatte und ohne ihn anzusehen, mit ihm zu reden, einfach nur aus Wut weinend, dauerte es nur ein paar Minuten und sie verließ die Wohnung mit einem lauten Knallen der Tür. Viel Spaß beim zu recht finden wünschte sie ihm, er sollte vielleicht den Code der Tür ändern und wenn er wüsste was gut für ihn ist, dann würde er ihre Nummer löschen. Und keine Sorge, sie würde ihm keine Szene im Büro machen. Gleich morgen früh wird sie ihren Chef anrufen und kündigen, denn ihn sehen? Nie wieder!

Mit ihrer Tasche in der Hand betrat sie das Badezimmer, noch immer ein wenig schmunzeln müssend wegen dieser ganzen Situation, wegen ihres Schäferstündchens zu solch früher Stunde und weil sie sich auf gleich freute. Auf die Zeit mit ihm, die hoffentlich unbeschwerte Zeit, welch wett machen würde wie es gestern und vorgestern noch zwischen ihnen zugegangen war. Noch immer lag ein kleiner Schatten über ihrer Seele, über ihres Gemütszustandes wenn sie daran dachte, noch immer bekam sie dann ein flaues Gefühl im Magen. Doch daran wollte sie nicht denken, verscheuchte die Gedanken als sie vor den Spiegel trat und sich ihre Haare hoch band nachdem sie ihre Tasche fortgelegt und ihrer Kosmetiksachen und ihre Anziehsachen herausgeholt hatte. Zuerst wusch sie sich das Gesicht, ließ das kalte Wasser ihre trüben Gedanken hinfort schwemmen und bereits als sie sich die Zähne putzte dachte sie wieder einzig und allein an den wunderschönen Morgen jetzt gerade. Deswegen schwang sie ihren Prachthintern auch noch immer lächelnd unter die Dusche und seifte sich ein, schäumte ihre Haare mit ein bisschen zu viel Shampoo ein, doch es störte sie nicht, es zeugte lediglich von ihrem Überschwang an immer besser werdenden Laune. Hach! - sie wollte zurück zu ihm, obwohl sie erst seit ein paar Minuten durch die Wände der Wohnung getrennt waren. Das war doch ein gutes Zeichen oder? Das zeigte doch wie viel sie für ihn empfand, nicht wahr? Sie würden es hinkriegen, ganz bestimmt. Wenn sie ihn bereits nach so kurzer Zeit vermisste konnte es doch nur wirklich Schicksal sein das sie zueinander gefunden hatten oder nicht? Deswegen beschleunigte sie auch ihr Tempo, ließ das Wasser alle Spuren des Schaums hinweg wischen um dann aus der Dusche zu treten und sich anzutrocknen. Sie cremte sich noch ein um dann schon geschwind in ihre Sachen zu schlüpfen, einen kurzen schwarzen Rock den sie ausgewählt hatte, eine zart cremefarbene Bluse wozu sie den passenden weiß goldenen Schmuck besaß, den sie gleich noch anlegen würde. Wann würde er wohl bemerken das sie auf Unterwäsche verzichtete? Muahahaha! Sie war sich nicht ganz sicher, aber das hatte sie nach ihrer Erinnerung zu urteilen noch nie gemacht. Aber wer nicht wagt der nicht gewinnt und vielleicht würde ihm der Gedanken gefallen das sie nichts drunter trug. So, noch ein wenig Schminke, nur dezent, ihre Haare ein wenig stylen, jedoch ließ sie diese offen und dann ihr lieblings Parfüm. Sie musste etwas in ihrer Tasche kramen, aber dann fand sie auch den gesuchten Schmuck. Die Ohrringe und die Kette, welche anmutig zwischen ihren Brüsten, zumindest dem Teil der hervorblitzte unter der Bluse, hin und her wog bei ihren Bewegungen. Ein prüfender Blick in den Spiegel verriet ihr das sie wie immer gut aussah, zumindest in ihren Augen. Und das es ihr gelungen war sich für ihn hübsch zu machen, was absolut in ihrer Absicht lag. Deswegen ging sie zufrieden und nachdem sie eben wieder Ordnung geschafft hatte aus dem Bad, sich auf die Suche nach ihm machend.

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