Als ich das Zimmer betrat war ich wirklich erstaunt, denn es sah sehr gut aus. Und ich konnte mir gut vorstellen, länger hier zu wohnen. *Wow, nicht schlecht, wirklich eine grüne Oase!* dachte ich und stellte meine Koffer an die Wand neben dem Fernseher. Da ich so kaputt war von der Nacht und dem Morgen ließ ich mich gleich auf das Bett fallen und schlief sehr bald ein.

Als ich am abend wieder wach wurde und ich noch immer Kopfschmerzen hatte, war meine Laune schon wieder im Keller. Ich stand auf und ging an meinen einen Koffer, wo ich meinen Laptop drin hatte. Ich holte ihn heraus und schloß ihn an, ließ ihn hochfahren, und schrieb dann auf Facebook. Jedoch wusste ich auch nicht, warum ich das überhaupt getan hatte, da es eigentlich eh niemanden interessieren würde... doch das war mir egal. Wie so vieles in letzter Zeit. Ich sah mich im Zimmer um, und dann hatte ich plötzlich das Bedürfnis mich zu duschen.

>> Badezimmer

Als ich wieder hierher zurück kam, ging ich sofort auf mein Bett zu, das ich nicht mal gemacht hatte. Doch das spielte ja sowieso keine Rolle hier. Ich zog meine Sachen aus und legte mich ins Bett. Danach dauerte es auch nicht lange bis ich einschlief, nach einem solchen Tag war das auch kein Wunder gewesen.

Die nächsten Tage waren absolut nicht spektakulär, ich war einfach nur hier anwesend, habe geraucht und getrunken... mehr nicht. Irgendwann jedoch hatte ich doch das Bedürfnis Kat zu schreiben, und schrieb ihr auch. Es dauerte nicht lange und sie antwortete mir auch. Wir schrieben ein paar mal hin und her, und bei jeder SMS spürte ich wie sehr sie mich nun hasste. Was ja auch gut war, aber es tat dennoch weh. Denn ich konnte einfach Kat nicht vergessen, aber das spielte keine Rolle, denn ich würde sie vergessen müssen und das werde ich auch, dann und wann. Ich stand auf und zog mich an und ging dann anschließend in die Küche um mir etwas zum Frühstück zu machen.

>> Küche

Nachdem ich zusammen mit Drake erledigt hatte, was ich tun wollte, gingen wir beide wieder auf unser Zimmer. Ich hatte ihm noch gesagt, dass alles gut gelaufen ist und war dann sofort zu ihm gelaufen. Als ich das Zimmer wieder betrat überlegte ich was ich jetzt tun könnte, und entschied mich eine Runde fern zu sehen. Währenddessen las ich noch ein paar mal Kats SMS durch und überlegte, ob ich noch einmal schreiben sollte.

Gerade als ich den Fernseher eingeschaltet hatte, bekam ich auch schon eine SMS von Bekka und das war ganz gut, denn ich musste ihr ja früher oder später auch erzählen, was ich bezüglich Mafia vor hatte. Denn es war gut möglich, dass wir uns danach noch weniger sehen würde, weil ich keine Ahnung hatte, wie Mikael darauf reagieren würde. Als ich zurückgeschrieben hatte, dauerte es nicht lange und sie stand plötzlich in meinem Zimmer. Ich musste grinsen als sie meinte, dass ich mir kaum ein noch hässlicheres Zimmer hätte aussuchen können. "naja, es gab nur die Auswahl zwischen dem hier und einem roten romantischen Zimmer, laut Drake, und ich habe genug derzeit von rot und Romantik." Ich bat sie sich zu setzen, denn ich mochte es nicht, wenn man die gante Zeit vor einem stand. Das machte mich irre irgendwie. Als sie sich entschuldigte, dass sie die ganze Zeit sich nicht gemeldet hatte, nickte ich. "Kein Ding, du hattest sicher deine Gründe..." meinte ich und hatte ja keine Ahnung weshalb sie nun genau mit mir reden wollte, aber bevor sie mir das was sie sagen wollte, erzählen konnte, unterbrach ich sie. "Es tut mir auch leid... und ich muss dir auch was erzählen... als ich damals einen Auftrag in England hatte, und ich später wieder zurückkam, brauchte ich dringend eine Auszeit von allem, daher weil mir ein Kumpel erzählt hatte, wie toll es doch in Chicago sei, bin ich danach nach Chicago und habe das erste mal seit langem das Gefühl gehabt, das ich noch lebe... schon dort habe ich eine Entscheidung gefällt." Ich hielt kurz inne und sah sie an, dabei nahm ich Hände in meine. "Ich werde aussteigen... bei Mikaels Familienunternehmung. Ich hatte da ja sowieso noch nie was verloren und mir geht das alles gerade tierisch auf die Nerven. Jedoch Mikael wird das naja, sicher ausnutzen, und irgendwann naja wird er vielleicht auch hinter mir her sein, weil man steigt aus der Mafia eigentlich nicht einfach aus. Aber mach dir keine Sorgen, mir wird schon nichts passieren." Ich sah kurz weg. "Ach und da ist noch etwas,... wenn ich dich demnächst um einen Gefallen bitte, der auch mit den Petrovas zu tun hat, dann bitte versprich mir dass du das auch tun wirst. Ich kann dir heute noch nicht genau sagen um was es geht und wann es sein wird. Aber bitte versprich es mir! Und keine Sorge, es ist zum Schutze der Petrovas, das kann ich dir schon mal versprechen!" sagte ich und sah sie dann wieder direkt in die Augen und wartete darauf was sie sagen würde, und vor allem was sie mir zusagen hatte.

Als sie meinte, dass das nicht mein ernst sei, sah ich weg. "Glaube mir ich habe es mir gut überlegt, und ja ich weiß auch, dass er keinen Freudensprung machen wird, aber obwohl wenn wir ehrlich sind, war eh nie von mir begeistert, also soll er doch froh sein, wenn ich nicht mehr für ihn arbeite und aussteige." Ihren letzten Teilsatz verstand ich nicht ganz, jedoch wollte ich jetzt auch nicht nachfragen. Ich wusste, dass sie sich Sorgen machen würde, aber ich wollte nicht dass sie jetzt auch noch deswegen sich ihren hübschen Kopf zerbrach. Ich war allerdings froh, dass sie mir versprach um was ich sie gebeten hatte. Dann jedoch fing sie an zu reden, und ich war wirklich gespannt, was sie mir denn unbedingt mitteilen wollte. Als sie meinte, dass sie in England war, sah ich sie erstmal erstaunt an, jetzt war mir auch klar, mit wem Kat in England gewesen war. Ich hörte ihr aufmerksam zu, jedoch als sie meinte, sie wäre in Moms Zimmer gewesen und hatte dort über mich Unterlagen gefunden, stand sie aif und holte irgendwas aus der Tasche, dass sie mir dann mit Tränen in den Augen reichte. Ich sah sie irritiert an, und ich merkte wie fertig sie das anscheinend machte, doch war es mir ein Rätsel wieso. Aber dann blätterte ich die Unterlagen durch, und an einem bestimmten Detail, dass dort drauf stand, blieben meine Augen stehen und starrten ins leere, nachdem ich es einmal durchgelesen hatte. Es verging eine gefühlte Ewigkeit, bis ich im inneren registrierte, was ich da gerade gelesen hatte. *Vater... Kindes... Salvatore...* dachte ich, es gelangen nur ein paar Bruchstücke bis zu meinem Verstand. Ich legte die Unterlagen automatisiert weg, und wusste wirklich nicht was ich jetzt sagen sollte. Es hatte mich ja schon immer irgendwie interessiert wer mein richtiger Vater nun war, aber das hier gerade konnte, nein ich wollte, es nicht glauben. Wenn er mein Vater ist, das nein es konnte und durfte nichts verändern... ich würde dennoch so weiterleben, wie ich es geplant hatte. Nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit sah ich langsam zu Bekka wieder, und ich konnte mir vorstellen, wieso sie jetzt Tränen in den Augen hatte. Auch wenn ich wirklich keinen Plan hatte, was ich darüber denken, davon halten oder dazu sagen sollte, versuchte ich irgendwie es zu verdrängen. "Ja das ist sicher nur ein Aprilscherz gewesen, vielleicht wollten sie ja unsere Familie damals reinlegen, ich meine warum sollte Mom ausgerechnet mit dem was zu tun gehabt haben... das ist unlogisch..." sagte ich und lachte dabei, denn ich hatte keine Lust das zu akzeptieren und wissen wollte ich es auch nicht mehr. "Abgesehen davon, seh ich aus wie ein Südländer oder irgendwas in der Art?" Dann sah ich, dass sie es anscheinend nicht lustig fand, und sie das wirklich glaubte. "Man du schaust so, als hätte jemand deinen Hund überfahren!" Ich wollte jetzt ganz sicher nicht, groß darüber nachdenken und ich wollte es wirklich am liebsten einfach wieder vergessen und so tun als hätte ich es gerade nicht erfahren, aber ich wusste, dass das mir nicht gelingen würde. "Es tut mir leid, aber für mich ist das nur Papier, auf dem was steht,..." log ich, damit sie sich keine Sorgen weiter machen musste, aber ich war mir sicher , sie würde die Lüge durchschauen, denn ihr konnte ich ja noch nie etwas vormachen, und ja ich hatte auch Angst vor irgendwelchen Veränderungen deswegen.

Als sie mir einen halben Vortrag hielt wegen Mafia und aussteigen, sah ich sie dabei nicht an, denn natürlich war mir klar, dass ich nicht ohne weiteres aussteigen könnte, aber ich hatte es satt für einen Mann zu arbeiten, der mich hasst. "Ich weiß das auch, Sweetheart. Aber ich werde nicht länger für einen Mann arbeiten, der mich zum tot nicht ausstehen kann." Wenn sie wüsste, was ich außerdem noch vor hatte, würde sie mir sicher den Kopf abreißen. Vielleicht war ich ja am ende lebensmüde, doch irgendwie war mir das alles egal geworden, aber als ich nachdem sie mir die Unterlagen gegeben hatte und ich darauf sicher nicht ihr ansprechend gegenüber mich verhielt, war sie völlig aus dem Häuschen. Ich hörte ihr zu und natürlich hatte ich ihr zugehört, mir war es allerdings ein Rätsel wieso sie daraus jetzt so ein Theater machte. Okay, ich wusste wieso, aber ich hatte einfach keine Lust mir darüber jetzt auch noch Gedanken machen zu müssen. Als sie mich zusammen stauchte, sah ich mit Absicht weg. Ihr Tonfall wurde immer lauter und aggressiver. "Natürlich habe ich dir zugehört, doch ich will gar nicht wissen wer mein Vater ist... und jetzt wo ich es weiß, will ich es erst recht wieder vergessen." Ich sah wieder zu ihr und wusste, dass sie es genauso wenig wahr haben wollte. "Ich weiß nicht was für eine Reaktion dir jetzt vorgestellt hast? Sollte ich jetzt vor Freude in die Luft springen, weil ich weiß wer mein Vater ist? Oder in Tränen zusammenbrechen, weil ich weiß das ein, nein der Mafiaboss der La Familia, mein Vater ist? Tut mir leid, dann ziehe ich es lieber ins lächerliche." Ich wusste einfach nicht weiter, denn ich hätte am liebsten die letzten Minuten für immer aus meinem Gedächtnis gelöscht und die Unterlagen irgendwo verbrannt. "Ich weiß, dass ich ein Idiot bin, das habe ich dir doch schon zich mal gesagt. Ich will nun mal lieber Witze drüber reißen, als es so hinzunehmen, und eigentlich bestätigt es nur, dass es besser wäre auszusteigen. Denn jetzt weiß ich wenigstens, dass ich wirklich nicht zu den Royals gehöre..." Meine Stimme wurde zu mal zu mal kälter und gleichgültiger. "Und tut mir leid, aber jetzt finde ich erst recht, das mein Leben nur ein Witz ist. Aber danke, dass du mich Niklaus Smith genannt hast, und nicht Niklaus ..." Ich konnte, den Namen nicht einmal über meine Lippen bringen. In dem Moment spätestens war mir klar, das sich wirklich einiges ändern würde, nein es hatte sich schon einiges geändert.

Als sie meinte, dass ich doch machen solle was ich will, und sie aber keine Lust hatte mich am Grab besuchen zu müssen, wusste ich selber nicht wie ich darauf reagieren sollte. Natürlich hatte ich nicht vor mich in den Tod zu werfen, auch wenn es vielleicht so aussah, aber warum sollte ich mein restliches Leben dort verbringen, wenn ich ohne alledem glaubte besser dran zu sein, wobei Bekka wahrscheinlich recht hatte. Ich würde mir mein eigenes Grab schaufeln, aber ich wollte mich nicht länger so von Mikael behandeln lassen. "Ich werde mich schon nicht gleich umbringen lassen, und klar mach ich das was ich für mich besser halte, aber das ich nicht das mache was du jetzt sagst, hat nichts damit zu tun, dass du meine kleine Schwester nur bist. Sondern nur weil ich das für mich schon entschieden habe, und da kannst du dran auch nichts mehr ändern." sagte ich und als sie sich bockig auf die Couch setzte und dann meinte, dass es ihr leid tut, dass sie überhaupt den Mund aufgemacht hatte und von nun an nichts mehr sagen würde, seufzte ich. Ich wollte gerade zu ihr gehen, als sie aufsprang und mich zurückschubste. Ich nahm es ihr ja nicht übel, dass sie mir verraten hatte wer mein richtiger Dad sein soll, aber ich möchte einfach nicht darüber weiter nachdenken, denn dann würde sich, ach nein es hatte sich sowieso schon alles geändert jetzt, denn sonst würden wir uns wegen sowas nicht so zoffen. Oder nahm ich es einfach bisher nicht richtig wahr? Ich setzte mich auf das Bett, und hörte ihr zu. Doch ich konnte mich kaum noch konzentrieren. Sie war schon zur Tür gegangen und erst jetzt antwortete ich ihr wieder. "Ich habe auch nichts dagegen, dass du mir gesagt hast, wer es ist. Aber muss ich das jetzt akzeptieren? Und nur weil Mom mit Nachnamen Smith heißt und ich bei euch mein gesamtes Leben verbracht habe und er mein Stiefvater ist, hat das aber auch nicht zu bedeuten, das ich..." Ich hielt inne, denn ich wusste selber nicht mehr was ich sagen wollte. "... vergiss es einfach, okay. Und du wirst immer meine Schwester bleiben. Wir haben ja schließlich auch dieselbe Mom. Dabei hat es keine Bedeutung ob Smith oder sonst was... Royal oder ..." Ich war währenddessen aufgestanden und zu ihr gegangen, und wollte sie daran hindern einfach so zu gehen. "Klar, ich meine sicher, ich bin total happy deswegen. Wenn Mikael wüsste, dass ich seines Feindes Sohn wäre, dann wäre ich schon lange nicht mehr am leben, oder meinst du weil ihn Mom drum gebeten hatte, hat er erbarmen gezeigt?" Es tat mir weh, wenn sie jetzt einfach die Tür vor meiner Nase zu machen würde, aber letztenendes könnte ich es ihr nicht einmal verübeln. Ich entschied mich dann doch wieder zu meinem Bett zu gehen, und mich darauf zu setzen. "Es tut mir leid, ich bin Arsch, das solltest du ja mittlerweile gemerkt haben. Jetzt weißt du ja von welcher Seite ich das habe... und wieso Mom das getan hat, keine Ahnung und ich will es auch gar nicht mehr wissen, denn das würde alles nicht besser machen." Ich sah nochmal in ihre Augen. "Wenn du gehen willst, dann geh... ich halt dich sicher nicht auf." sagte ich obwohl, ich es eigentlich nicht wollte, dass sie geht. Doch das war ja nichts besonderes mehr, das ich mich immer wieder in der Einsamkeit versteckte.

"Ich weiß auch, dass ich nicht unsterblich bin und kein Gott, verdammt. Und ja ich mache vielleicht einen weiteren Fehler, einen erheblichen diesmal wahrscheinlich, aber ich bin es einfach leid. Ich bin es generell leid, irgendwelche Befehle befolgen zu müssen. Ich habe mir dieses Leben nicht ausgesucht..." Ich wusste, das meine Worte hart waren, aber ihre taten mir zum Teil auch weh. Sehr sogar, aber ich konnte einfach nicht anders und als sie meinte, dass sie wüsste, dass Mikael es nicht wissen würde, weil sonst hätte Mom die Unterlagen nicht versteckt, wusste ich nicht was ich dazu sagen sollte. Stattdessen nickte ich nur, und als sie meinte, sie konnte sich schon denken, warum ich sie nicht aufhalten würde, sah ich sie mit großen Augen an. Ich hätte zu gern gewusst, was sie noch sagen wollte, ehe sie abgebrochen hatte. Doch vielleicht war es besser, wenn sie es nicht aussprach und ich es nie erfahren würde. Als sie meinte, dass sie nicht zu sehen wolle wie ich zu Grunde gehe und mir wieder mit Fehler machen kam, sah ich weg. Gerade als ich etwas sagen wollte, war sie schon zur Tür hinaus und hatte die Wohnung verlassen. "Bekka, warte!!!" sagte ich noch etwas lauter, doch das hatte sie nicht mehr gehört. "Verdammt, du bist diesjahr der König im jeden verletzen, der dir was bedeutet! Bravo..." sagte ich zu mir selber und sah dann zum Fernseher, der noch immer irgendwelche sinnlosen Talk-shows zeigte. Ich nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher damit aus. Dann legte ich mich auf mein Bett und sah an die Decke. Ich schrieb zuvor noch etwas auf Facebook und machte dann für eine Weile die Augen zu und versuchte abzuschalten, aber es gelang mir nicht. Also entschloss ich mich nach ein paar Minuten grübeln, an die Luft zu gehen, dabei hatte ich keinen Schimmer wohin ich gehen würde. Ich wollte einfach nur mich ablenken von allem.

>> Stadt irgendwo^^

Ich war noch immer etwas neben der Spur und eigentlich müsste ich jetzt drake wegen Bekka zur Schnecke machen, aber ich war ja nicht besser. Also ließ ich es erstmal bleiben. Stattdessen suchte ich nach ein paar Sportklamotten und machte mich dann ohne darüber weiter nachzudenken auf den Weg ins Fitnessstudio.

>> Fitnessstudio